Hotelpreise: Moskau billiger, Monte Carlo teuer

Die Preise für Übernachtungen in Hotels sind weltweit auf dem niedrigsten Stand seit 2003: In welchen Städten man sparen kann und wo nicht. Der neue Index.
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Die Preise für Übernachtungen in Hotels sind weltweit auf dem niedrigsten Stand seit 2003: In welchen Städten man sparen kann und wo nicht. Der neue Index.

Hoffentlich wird diese Nachricht nicht politisch missbraucht, um den deutschen Hoteliers neue Steuergeschenke zukommen zu lassen. Fest steht aber: Die Preise für Übernachtungen sind wieder auf dem niedrigsten Stand seit 2003 – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit! Zu diesem Ergebnis kommt der „Hotel Price Index“, eine regelmäßig veröffentlichte Studie des Buchungsportals hotels.com, bei der nur die tatsächlich gezahlten Preise berücksichtigt werden. Die AZ hat sich durch das umfangreiche Zahlenwerk gearbeitet – das sind die wichtigsten Ergebnisse:

Die teuersten Ziele

New York und Moskau – früher die teuersten Metropolen der Welt – sind ihre abschreckende Tabellenführung los. Vorne liegt Monte Carlo mit durchschnittlich 177 Euro pro Nacht. Das teuerste Reiseziel Europas ist klar die Schweiz (vor Dänemark und Norwegen): Die Hotels in Genf verlangen 163 Euro pro Übernachtung; weniger Geld für Geschnetzeltes haben auch die Zürich-Urlauber übrig – das Zimmer schlägt mit 130 Euro zu Buche. Außerhalb Europas muss man im Öl-Reich Abu Dhabi besonders viel Kohle ins Hotel schaufeln: 164 Euro.

Die stärksten Preisrückgänge

Gerhard Schröder, sofern er überhaupt noch selber zahlen muss, kann sich freuen: Die Prozente, um die Moskauer Hotels billiger geworden sind, übertreffen sogar schon manche Wodkasorte – 41 Prozent! Dies liegt am globalen Wirtschaftsrückgang, der die russische Hauptstadt durch die gesunkene Zahl an Geschäftsreisen besonders hart getroffen hat. Wer immer schonmal den Kreml sehen wollte, sollte buchen: Der Durchschnittspreis beträgt 152 Euro pro Nacht. Im Vorjahr waren’s 258 Euro!

Auch die Zimmer in Peking sind 32 Prozent billiger zu haben. Dies liegt wohl hauptsächlich an den überhöhten Preisen während des Olympia-Booms. Eine Nacht gibt’s jetzt für im Schnitt 65 Euro.

Ebenfalls deutlich günstiger geworden sind Mumbai (sank um 32 Prozent auf 104 Euro), Neu Delhi (31 Prozent, 82 Euro), Bukarest (23 Prozent, 89 Euro), Dublin (23 Prozent, 76 Euro) und Wien (22 Prozent, 89 Euro).

Einbrüche von 21 Prozent freuen Urlauber in Mittel- und Südamerika. In Nordamerika fällt vor allem New York auf: Dort gab der Preis von 191 auf 149 Euro nach. In Las Vegas kann man 11 Euro mehr ins Roulette investieren – ein Zimmer kostet 65 statt 76 Euro.

Hier muss man mehr zahlen

Lediglich zwei Städte verzeichnen im Hotel-Index einen Anstieg der Preise: Neben Rio de Janeiro (von 122 auf 137 Euro) ist das Jerusalem: Dort muss man mit 118 statt 119 Euro rechnen – der Verzicht auf ein Souvenir gleicht’s wieder aus.

Die deutschen Hotels

Wer die Ruine der Godesburg besichtigen will, ruiniert nebenbei auch noch seinen Kontostand: In Bonn zahlt man derzeit 112 Euro pro Nacht – deutscher Rekord! Köln (106) und Hannover (102) folgen. München-Touristen werden im Schnitt nur 96 Euro los. Die größten Preisrückgänge haben Wiesbaden (82 Euro) und Düsseldorf (94 Euro).

Die luxuriösesten Ziele für 100 Euro pro Nacht

Sparen und trotzdem nicht auf Luxus verzichten: Möglich ist das laut dem Hotel-Index derzeit vor allem in Melbourne und Jakarta. Dort gibt es für 100 Euro 5,0 Sterne.

In Marrakesch, Budapest, Prag und Tallin bekommt man fürs gleiche Geld im Schnitt immerhin 4,6 Sterne, in Lissabon 4,5, in Peking 4,4 und in Madrid 4,3.

Timo Lokoschat

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