Hohe Nachfrage nach KfW-Förderkrediten

Die Förderbank KfW hat in der Corona-Krise viel zu tun. Der Bedarf an staatlicher Unterstützung ist groß. Zugleich hinterlässt die Krise deutlich Spuren in der Bilanz der Bankengruppe.
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Die Förderbank KfW hat in der Corona-Krise viel zu tun.
picture alliance / dpa/dpa Die Förderbank KfW hat in der Corona-Krise viel zu tun.

Frankfurt/Main - Die Corona-Krise hat die Nachfrage nach Krediten der staatlichen KfW auf ein Rekordniveau getrieben.

"Die KfW hat im ersten Halbjahr 2020 die höchste Förderleistung ihrer Geschichte abgeliefert, in einer Zeit, in der durch die Corona-Krise die deutsche Wirtschaftsleistung so stark eingebrochen ist wie nie zuvor", sagte KfW-Chef Günther Bräunig. Das Fördervolumen der Bankengruppe stieg im ersten Halbjahr auf 76,2 Milliarden Euro, das war mehr als doppelt soviel wie im Vorjahreszeitraum (33,6 Mrd.).

Im Inland verdreifachte sich das Fördervolumen aufgrund der Corona-Hilfsprogramme auf 63 Milliarden Euro (20,8 Mrd.). Die Nachfrage nach Wohnungsbauförderung stieg ebenfalls deutlich auf 12,7 Milliarden Euro (5,4 Mrd.). Seit März wird die Förderbank, die dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, überhäuft mit Anträgen von Unternehmen für Notkredite in der Corona-Krise.

Bis zum 30. Juni wurden den Angaben zufolge etwa 70.000 Kreditanträge gestellt, das Volumen der Zusagen für Corona-Hilfsprogramme belief sich auf 33,6 Milliarden Euro. Rund 97 Prozent der Anträge kamen von kleinen und mittleren Unternehmen, 99,8 Prozent der Kredite hatten hier ein Volumen bis 3 Millionen Euro. Damit profitiere vor allem der deutsche Mittelstand von der Hilfe, betonte die KfW.

Mit Stand 11. August wurden insgesamt 81 359 Anträge gestellt, von denen 99,7 Prozent abschließend bearbeitet wurden. Das Zusagevolumen lag bei 42,6 Milliarden Euro. "Die KfW-Corona-Hilfe wurde im Eiltempo mit dem Bund und unseren Finanzierungspartnern aufgesetzt. Dabei hat sich die jahrelange gute Zusammenarbeit erneut bewährt", sagte Bräunig.

Zuletzt war Kritik laut geworden, die Hilfe komme nicht beim Mittelstand an. Vor allem die Begrenzung des Corona-Schnellkredits auf Unternehmen und Selbstständige mit mehr als zehn Beschäftigten wurde bemängelt. Bei den Schnellkrediten übernimmt der Staat zu 100 Prozent das Risiko, sollten Kreditnehmer das Geld nicht zurückzahlen können.

Auf die KfW-Bilanz hat die Corona-Krise erhebliche Auswirkungen: Nach einem Konzerngewinn von 904 Millionen im ersten Halbjahr 2019 stand in diesem Jahr ein Verlust von 576 Millionen Euro in den Büchern. Gründe sind vor allem eine zusätzlicher Risikovorsorge und Abschläge an Beteiligungen in der Krise.

© dpa-infocom, dpa:200812-99-139565/3

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