Hoffen auf den Aufschwung: „Unternehmen atmen auf“
Bayerns Firmen hoffen auf den Aufschwung. Finanzexperten sind dagegen vorsichtig. Die konjunkturelle Lage verbessert sich zwar in Deutschland, aber nur allmählich.
MÜNCHEN Echter Optimismus hört sich anders an: Die konjunkturelle Lage in Deutschland verbessere sich allmählich. Sie sei aber immer noch desolat. So schätzen Finanzmarktexperten den Zustand der deutschen Wirtschaft ein.
Sie werden monatlich vom Mannheimer ZEW-Institut befragt. Der daraus abgeleitete ZEW-Index für die Konjunktur sank im Oktober deutlicher als erwartet – ein Dämpfer für die Wachstumshoffnungen.
Die Bundesregierung freilich lässt sich davon wenig beeindrucken. Wie gestern bekannt wurde, will sie ihre Wachstumsprognose vorziehen – und statt nächster Woche bereits am Freitag vorlegen. Es wird damit gerechnet, dass sie die Wirtschaftsentwicklung mittlerweile positiver sieht als noch im Frühjahr. Soll heißen: Für 2009 rechnet sie mit einem Wachstumsminus von maximal fünf Prozent. Nächstes Jahr soll es ein Plus von 0,75 Prozent geben.
Auch bei Bayerns Firmen macht sich Optimismus breit. Erstmals seit mehr als einem Jahr bewerten die Unternehmen ihre Geschäftslage besser als zuvor. Sie wollen auch nicht mehr soviele Stellen streichen wie befürchtet, zeigt eine Umfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages. BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen: „Die Konjunkturprogramme scheinen zu greifen, die Unternehmen atmen auf.“