Höchster Stand bei Firmenpleiten seit 20 Jahren
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland hat den höchsten Wert seit 20 Jahren erreicht. Laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gab es im April 1.626 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften. Das seien 11 Prozent mehr als im Vormonat und 21 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Aprilzahlen überstiegen sogar die Werte aus der Zeit der Finanzkrise 2008/2009, hieß es. "Zum letzten Mal wurden in Deutschland im Juli 2005 mehr insolvente Personen- und Kapitalgesellschaften gezählt."
Ein Grund für die zuletzt höher als erwartet ausgefallenen Werte war laut dem IWH ein ungewöhnlich hoher Anteil kleiner Insolvenzverfahren. "Sofern der Anteil an kleineren Insolvenzverfahren sich nun wieder dem langjährigen Durchschnitt annähert, rechne ich für die kommenden Monate mit sinkenden Insolvenzzahlen", sagt der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller. "Dennoch werden wir in Deutschland auf absehbare Zeit mehr Firmenpleiten erleben als im vorigen Jahr."
Das Institut erhebt Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen um zwei bis drei Monate vorauslaufen. Es werden monatlich Insolvenzbekanntmachungen ausgewertet und mit Bilanzdaten der Unternehmen verknüpft.
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