Hitze: Kommunale Versorger rechnen mit mehr Wasserengpässen

Wegen starker Hitze und Trockenheit steht auch die Wasserversorgung hierzulande immer mehr unter Druck: Mehr als 120 Wasserversorger erwarten laut einer Umfrage eine Zunahme von Engpässen.
dpa |
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Extremhitze und Trockenheit: Künftig mehr Engpässe bei der Wasserversorgung in Deutschland erwartet. (Archivbild)
Extremhitze und Trockenheit: Künftig mehr Engpässe bei der Wasserversorgung in Deutschland erwartet. (Archivbild) © Hendrik Schmidt/dpa
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Berlin

Aufgrund von Extremhitze und Trockenheit rechnen kommunale Versorgungsunternehmen künftig mit mehr Engpässen bei der Wasserversorgung in Deutschland. Laut einer Umfrage des Verbands kommunaler Versorgungsunternehmen (VKU) berichtete fast die Hälfte (45 Prozent) der 127 befragten kommunalen Wasserversorger von einer steigenden Nachfrage in Hitzeperioden. Gut ein Viertel von ihnen (29) hatte demnach in den vergangenen Jahren bereits zeitweise mit Engpässen für die Wasserversorgung zu kämpfen. 

Dabei seien in 16 Prozent der berichteten Fälle die Anlagen und Leitungsnetze an die Belastungsgrenze geraten und in 13 Prozent der Fälle die verfügbare Wassermenge zu knapp geworden, um die steigende Nachfrage zu decken.

Zwei Drittel der Befragten erwartet Zunahme von Engpässen

Langfristig erwarten demnach zwei Drittel der Befragten eine moderate (57 Prozent) bis deutliche Zunahme (18 Prozent) von Engpässen. "Besonders in Regionen mit knappen Wasserressourcen oder einer Infrastruktur, die nicht auf Nachfragespitzen ausgelegt ist, könnte es im Sommer zu zeitweisen Engpässen in der Versorgung kommen", schreibt der Verband in seiner Mitteilung zur Umfrage. Als Beispiele für Regionen mit Wasserknappheit nennt ein Sprecher etwa Teile Frankens und Brandenburgs. Die Umfrage selbst umfasst keine Betrachtung einzelner Regionen. 

Viele Unternehmen wenden sich auch direkt an die Bevölkerung

Der Vizepräsident des Verbands, Karsten Specht, sieht die kommunale Wasserwirtschaft insgesamt der Herausforderung gewachsen, betont aber: "Die Belastung nimmt zu." Wegen des Klimawandels sei mit häufigeren Hitze- und Dürreperioden zu rechnen. "Daran müssen wir uns anpassen." 

Laut Umfrage berichten rund 25 Prozent der Unternehmen von behördlichen Auflagen oder Nutzungseinschränkungen. Fast jedes zweite Unternehmen gehe während andauernder Hitzeperioden verstärkt auf Kunden zu und rufe zu einem sorgsamen Umgang mit Wasser auf. 

Die kommunale Wasserwirtschaft ist in erster Linie für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und für eine ordnungsgemäße Abwasserentsorgung zuständig. Insgesamt sind 754 Wasserversorger Mitglied im VKU. 

Verband fordert politische Unterstützung

Um die Wasserversorgung langfristig zu sichern, brauche es politische Unterstützung, fordert der Verband. Die befragten Unternehmen hätten dabei am häufigsten den Wunsch nach einem Vorrang für die öffentliche Wasserversorgung im Falle von Nutzungskonflikten genannt. Dieser ist bislang nicht gesetzlich verankert.

Außerdem sollten aus Sicht des Verbands Planungs- und Genehmigungsverfahren zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vereinfacht und entsprechende Fördermittel bereitgestellt werden. Der Verband hofft dabei auch auf Mittel aus dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur und Klimaneutralität. Die Wasserwirtschaft müsse auch von diesen Investitionen profitieren, heißt es.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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