Hauptstadtflughafen: Aufsichtsrat prüft Baufortschritt
Berlin - Ende Juni hatten sich die Verantwortlichen auf einen Kompromiss zum unterirdischen Flughafenbahnhof verständigt, der einen reibungslosen Zugverkehr bei ausreichenden Brandschutz sicherstellen soll. Dabei ging es um ein Szenario, bei dem mehrere fahrende Züge im Bahnhof den Rauch eines Feuers unkontrollierbar verwirbeln. Noch hat das zuständige Bauordnungsamt in Lübben nicht seinen Stempel unter die entsprechenden Nachträge zur Flughafen-Baugenehmigung gesetzt. Dies wird im August erwartet.
Möglicherweise Eröffnung 2017
Nach dem Treffen Ende Juni mit Spitzenvertretern der Deutschen Bahn, des Eisenbahn-Bundesamts, des Bundesverkehrsministeriums und des Bauordnungsamts hatte Aufsichtsratschef Michael Müller gesagt, die Flughafeneröffnung noch im Jahr 2017 sei erreichbar. Der SPD-Politiker Müller ist Regierender Bürgermeister von Berlin.
Flughafen-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld will sich erst im Oktober auf einen Eröffnungstermin festlegen, also nach der Berliner Abgeordnetenhauswahl am 18. September, bei der es auch um Müllers politische Zukunft geht. Ein Jahr vor der Eröffnung müssen die Fluggesellschaften informiert werden, damit sie sich auf die Umstellung vorbereiten können. Demnach könnte der Flugbetrieb des neuen Flughafens (BER) in Schönefeld mit Beginn der Winterflugplans 2017/18 im Oktober 2017 aufgenommen werden.
Lesen Sie dazu: Staat will für Pannenflughafen BER gerade stehen
Nach der Aufsichtsratssitzung will der Vorsitzende Müller am Nachmittag über die Ergebnisse informieren. Zum Eröffnungstermin sagte das Aufsichtsratsmitglied und Berliner Bau-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup vor dem Treffen in Berlin: "Da wird's nichts Neues geben."
Weiterhin problematisch ist eine Übergangslösung für den Regierungsterminal, der derzeit in Berlin-Tegel angesiedelt ist. Die Flughafengesellschaft konnte keinen Generalübernehmer für den Bau in Schönefeld finden und übernimmt die Planung deshalb selbst. Das Interimsgebäude soll bis zur Eröffnung des BER fertig sein und dann rund fünf Jahre genutzt werden, bis das endgültige Regierungsterminal errichtet ist. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Freitag) sind die kalkulierten Kosten für das Interimsterminal inzwischen von 25 Millionen auf 71 Millionen Euro gestiegen. Diese Erhöhung solle der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Freitag billigen.
- Themen:
- Deutsche Bahn AG