Gute Chancen für Studenten

Top-Unternehmen wie BMW und Audi binden potenzielle neue Mitarbeiter zunehmend während des Studiums an die Firma
von  Abendzeitung
Werksstudenten haben gute Chancen bei Unternehmen wie BMW nach Ende des Studiums übernommen zu werden.
Werksstudenten haben gute Chancen bei Unternehmen wie BMW nach Ende des Studiums übernommen zu werden. © dpa

MÜNCHEN/INGOLSTADT - Top-Unternehmen wie BMW und Audi binden potenzielle neue Mitarbeiter zunehmend während des Studiums an die Firma

Immer früher binden Deutschlands Top-Konzerne Praktikanten bereits während des Studiums an ihr Unternehmen. Eine Umfrage unter den Mitgliedern der Online-Stellenbörse JobStairs, zu der derzeit 49 der größten deutschen Unternehmen gehören, belegt die wachsende Relevanz von Studentenbindungs- oder Praktikumsprogrammen.

Eine wachsende Anzahl der Unternehmen setzt dabei auf fokussierte Maßnahmen, um im „Kampf um Talente“ zu bestehen. „Auch bei Audi sind diese immer früher einsetzenden Nachwuchsprogramme ein wesentlicher Bestandteil der strategischen Nachwuchssicherung“, so Richard Eisenschink, Teamkoordinator im Bewerbungsmanagement von Audi. Vorrangiges Ziel sei es, den Kontakt zu besonders guten Praktikanten während des gesamten Studiums aufrecht zu erhalten.

Ein beliebtes Instrument zur Kontaktpflege mit den heiß umworbenen Young Professionals ist das „Mentoring“, das von fast allen Unternehmen praktiziert wird. Dabei teilt ein erfahrener Mitarbeiter sein fachliches Wissen mit der Nachwuchskraft und berät diese bei wichtigen Karriereentscheidungen. Der Reifenhersteller Continental etwa bietet Mitgliedern des Studentenbindungsprogramms zudem Auslandspraktika und Softskills-Trainings an und organisiert interkulturelle Stammtische.

BMW pflegt seine Alumni-Netzwerke und bietet überdurchschnittlich guten Praktikanten ein Förderprogramm: „Dieses umfasst Workshops, Informationsveranstaltungen und Fachseminare zur Qualifizierung der ausgewählten Studenten“, sagt Christine Regler, Leiterin Personalmarketing international und Auswahlverfahren der BMW Group. Der Kommunikationskonzern Vodafone bereitet seine Studenten unter anderem mit Bewerbertraining, Karriere-Coaching und Fachvorträgen auf den Berufseinstieg vor.

Und auch die Wirtschafts- und Finanzkrise hat an der grundsätzlichen Einstellung nichts geändert. Die meisten der JobStairs-Partnerunternehmen setzen weiterhin auf ehemalige Praktikanten oder „Werksstudenten“.

Sonja Kühn, Personalexpertin im Marketing von Roche Diagnostics: „Wir haben unser Verhalten diesbezüglich nicht verändert und prüfen jeden interessanten Bewerber nach wie vor individuell.“

Ähnlich ist die Lage bei Audi, wo im Jahr 2009 insgesamt 300 Akademiker/innen eingestellt werden – darunter auch viele Absolventen aus den Studentenbindungsprogrammen. Auch der Münchner Wettbewerber BMW setzt auf fähige Studenten: „Wir planen für 2010 mit mehreren hundert Neueinstellungen und setzen dabei natürlich auch auf Mitglieder aus unserem Studentenbindungsprogramm", so Christine Regler.

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