Gestiegene Personalkosten: Bahn erhöht Preise um 1,8 Prozent

BERLIN - Die Deutsche Bahn AG erhöht zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember die Fahrkartenpreise um durchschnittlich 1,8 Prozent. Grund für die "moderate Anpassung“: gestiegene Personalkosten
Die Deutsche Bahn AG erhöht zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember die Fahrkartenpreise um durchschnittlich 1,8 Prozent. Das kündigte Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am Dienstag in Berlin an. Er begründete die „moderate, kontinuierliche Anpassung“ vor allem mit den gestiegenen Personalkosten, aber auch damit, dass die allgemein gesunkenen Energiepreise nicht auf die langfristigen Verträge der Bahn durchschlügen. Zuletzt waren die Fahrkartenpreise im Dezember 2008 um 3,9 Prozent erhöht worden.
Die Bahn verspricht sich von der Maßnahme Mehreinnahmen von rund 50 Millionen Euro im kommenden Jahr. Die Preise steigen den Angaben zufolge im Fern- wie im Nahverkehr gleichermaßen um durchschnittlich 1,8 Prozent. Einzelne Produkte wie etwa die Bahncard 50 und 100 liegen prozentual leicht höher. Als zusätzliche Rabattmöglichkeit soll ab dem Termin der Preiserhöhung das „Dauer-Spezial“ für Besitzer einer Bahncard 25 wie die Normalfahrscheine um 25 Prozent billiger werden. Außerdem wird das bisherige Pilotprojekt Dauer-Spezial-Kurzstrecke für Fahrten bis 250 Kilometer und das Familien-Dauer-Spezial zur Dauereinrichtung. Die Bahncard 25 wird überdies nicht teurer. Sie kostet weiterhin 57 Euro in der zweiten und 114 Euro in der ersten Klasse.
Mit 2,2 Prozent überdurchschnittlich steigen die Preise für Normal- und Zeitkarten im Regionalverkehr. Preisstabil bleibt das Schöne-Wochenende-Ticket. Im Südosten und im Süden steigen die Preise für die Ländertickets um jeweils einen Euro. Deutlich teurer wird allerdings die Platzreservierung im Fernverkehr: Dafür steigen die Preise um jeweils 50 Cent, was bei einer bisher zwei Euro teuren Internet-Reservierung für einen Sitzplatz 2. Klasse eine Steigerung um 25 Prozent ausmacht. Sie kostet dann 2,50 Euro. Eine Reservierung 1. Klasse im Reisezentrum oder per Telefon kommt künftig 5,50 Euro teuer.
Die Fahrpreiserhöhung sei die niedrigste seit 2004, sagte Homburg. Er rechnete vor, dass danach „85 Prozent aller Fernverkehrs-Normalpreise für einfache Fahrten in der zweiten Klasse um weniger als zwei Euro steigen“. Im Nahverkehr verteuerten sich 95 Prozent der Normalpreise um weniger als einen Euro. Die Fahrpreiserhöhung insgesamt bliebe deutlich unter der Erhöhung der Lebenshaltungskosten, jedenfalls bei der Betrachtung über zehn Jahre hinweg. 2003 hatte die Bahn durch die Abschaffung des scharf kritisierten neuen Preissystems die Ticketkosten nach eigenen Angaben um durchschnittlich zwölf Prozent gesenkt.
AP