Geringverdiener profitieren kaum von Riester-Rente
Berlin - Diese Forschungsergebnisse präsentierten Wissenschaftler der Freien Universität Berlin und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Die oberen 20 Prozent der Einkommensskala erhalten demnach etwa 38 Prozent der staatlichen Fördersumme. Auf die unteren 20 Prozent entfallen dagegen nur sieben Prozent des Geldes. Riester-Sparer müssen jährlich vier Prozent ihres Einkommens einzahlen, wenn sie in den Genuss der staatlichen Zulage von 154 Euro kommen wollen. Schon seit Jahren wird aber beobachtet, dass Geringverdiener vergleichsweise selten einen solchen Rentenvertrag abschließen.
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Die Linke sieht die Studie als weiteren Beweis dafür, dass das Drei-Säulen-Prinzip von gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge gescheitert sei. Die Parteivorsitzende Katja Kipping beklagte: "Die Riester-Rente ist sozialpolitisch unsinnig und privilegiert die ohnehin Privilegierten."
Die Grünen forderten einen Neustart bei der Riester-Rente: "Geringverdiener brauchen eine Option, die sich für sie auch lohnt", sagte ihr Finanzexperte Gerhard Schick. "Die viel zu hohen Kosten der Riester-Produkte müssen runter." Der rentenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Markus Kurth, warb für die Einführung einer öffentlich-rechtlich verwalteten Basisrente als Alternative zu den Riester-Produkten: "Für Menschen mit geringem Einkommen birgt die geförderte private Altersvorsorge mehr Risiken als Chancen."
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