Geldspritze vom Nachbarn: Abu Dhabi hilft Dubai
Mit zehn Milliarden US-Dollar unterstützt das Golfemirat Abu Dhabi seinen Nachbarn Dubai. Damit können nun endlich Kredite zurückgezahlt werden, die schon länger ausstehen. Auch der Aktienkurs reagiert entsprechend.
Das Golfemirat Abu Dhabi hilft seinem hoch verschuldetem Nachbarn Dubai aus der Klemme. Zehn Milliarden US-Dollar, umgerechnet 6,84 Milliarden Euro, werden aufgewendet, um Dubai die Rückzahlung fälliger Kredite zu ermöglichen.
Das Geld werde genutzt, um "einige der demnächst fälligen Verpflichtungen von Dubai World zu erfüllen", teilte die Regierung von Dubai am Montag mit. Zuerst solle die an diesem Montag fällige islamische Anleihe "Sukuk" bedient werden. Bei der Immmobilientochter Nakheel PJSC stehen noch Gelder in Höhe von 4,1 Milliarden Dollar aus. Die Begleichung dieser Schulden wird auf den Finanzmärkten als Test für die Kreditwürdigkeit Dubais gesehen. Auch die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Abu Dhabi und Dubai gehören, hat Unterstützung für örtliche Banken angekündigt. Dubai World hatte seine Investoren am 25. November um einen sechsmonatigen Zahlungsaufschub seiner Kredite gebeten. Dies hatte auch an den internationalen Finanzmärkten kurzzeitig für einen Schock gesorgt. Ein Teil der Investoren hatte dies abgelehnt.
Erleichterung an der Börse
Die Anleger in Dubai reagierten begeistert auf die großzügige Geste des Nachbarn, der gleichzeitig auch noch "Unterstützung" für die lokalen Banken in den Emiraten anbot. Um mehr als 10 Prozent stieg daraufhin der Börsenindex in Dubai. In Abu Dhabi stiegen die Kurse um knapp 7,5 Prozent. Laut Gerhard Schwarz, Aktienstratege bei der Unicredit in München, bringt die Nachricht eine gewisse Erleichterung für die Finanzbranche sowie für den Gesamtmarkt. Dubai World ist bei heimischen und internationalen Gläubigern mit insgesamt rund 60 Milliarden Dollar verschuldet.
dpa/AP/nz
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