Geld her!

"Verlangen Sie 40 Prozent mehr – ohne schlechtes Gewissen": Katharina Rieger, Vize-Ressortleiterin Lokales, über Frauen und ihr Gehalt.
von  Abendzeitung

"Verlangen Sie 40 Prozent mehr – ohne schlechtes Gewissen": Katharina Rieger, Vize-Ressortleiterin Lokales, über Frauen und ihr Gehalt.

Kaum steht der Weltfrauentag am 8. März bevor, schon gibt’s die aktuellen Zahlen zur Diskriminierung: 23 Prozent beträgt der Unterschied zwischen Frauen- und Männergehältern in Deutschland. In der Europäischen Union sind es im Schnitt nur 17,4 Prozent. Die Gründe für den geringen Wert der Frauenarbeit hierzulande: Frauen mit Kindern machen zu lange Pausen. Oder sie arbeiten nur Teilzeit – auch, weil die Betreuungssituation so miserabel ist. Sie ergreifen die falschen Berufe und schätzen den Wert der eigenen Leistung zu gering ein.

Hier ein paar Tipps, wie Sie in Zukunft mehr Geld bekommen: Studieren Sie Fächer wie Jura, BWL oder Medizin. Dort lernen Sie Ihren zukünftigen Alleinverdiener kennen – Stichwort Ehegattensplitting.

Meiden Sie Frauenberufe wie Krankenschwester oder Friseurin. Die werden wirklich alle miserabel bezahlt. Sollten Sie Kinder haben, verschweigen Sie diese bei der Bewerbung. Haben Sie den gut bezahlten Job, kämpfen Sie für einen Betriebskindergarten.

Recherchieren Sie bei Ihren männlichen Kollegen, was diese verdienen. Schlagen Sie gut 40 Prozent drauf und verlangen die Summe im nächsten Gehaltsgespräch. Ohne schlechtes Gewissen.

Sie sind schon Jahre in der Firma und hatten noch nie so ein Gespräch? Werden Sie untreu. Wer zu lang bei einem Arbeitgeber bleibt, dessen Gehalt gilt als Treueprämie.

Eines ist an der Sache aber richtig komisch: Dass Frau von der Leyen dazu nichts einfällt. Denn ausnahmsweise hilft hier Kinderkriegen mal nicht.

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