Forderung nicht nachvollziehbar
Berlin - "Die Gewerkschaft kann maximal 3 Prozent mit wirtschaftlichen Kennziffern begründen. Für die restlichen 3,5 Prozent gibt es keine belastbare Grundlage", erklärte Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser in Berlin laut einer Mitteilung. Er kritisierte die Haltung von IG-Metall-Chef Berthold Huber, der in der kommenden Tarifverhandlung für 3,6 Millionen Beschäftigte auch die gute konjunkturelle Entwicklung aus dem Jahr 2011 berücksichtigt wissen will.
Die Industriebranche habe ihre Mitarbeiter nicht nur in der Krise, sondern auch im Aufholprozess danach fair bedient, so Kannegiesser. Während die Produktion erst im Herbst 2011 wieder das Vorkrisenniveau von 2008 erreicht habe, seien die Tarifgehälter seither um rund 9 Prozent gewachsen. In dieser Zeitspanne seien die Verbraucherpreise nur um 6,5 Prozent gestiegen, so dass die Mitarbeiter ein reales Plus in der Tasche hätten.
Die Betriebe müssten sich für neue Krisen wappnen, so dass die Flexibilität nicht weiter eingeschränkt werden dürfe, erklärte der Arbeitgeber-Präsident. Einschränkungen bei der Zeitarbeit und unbefristete Übernahmepflichten bei Ausgebildeten würden der Industrie einen Bärendienst erweisen.