Flughafen München stößt an Grenzen

Im Jahr 2007 sei die Zahl der Fluggäste um mehr als 10 Prozent auf 34 Millionen Passagiere gestiegen und damit deutlich stärker als erwartet, sagt Flughafenchef Kerkloh.
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Tower des Münchner Flughafens.
dpa Tower des Münchner Flughafens.

Im Jahr 2007 sei die Zahl der Fluggäste um mehr als 10 Prozent auf 34 Millionen Passagiere gestiegen und damit deutlich stärker als erwartet, sagt Flughafenchef Kerkloh.

Der zweitgrößte deutsche Flughafen München stößt nach einem Passagierrekord im vergangenen Jahr langsam an seine Kapazitätsgrenzen. 2007 sei die Zahl der Fluggäste um mehr als 10 Prozent auf 34 Millionen Passagiere gestiegen und damit deutlich stärker als erwartet, sagte Flughafenchef Michael Kerkloh. Eine derart steile Wachstumskurve lasse sich angesichts der starken Auslastung des Flughafens nicht so schnell wiederholen. „Wir spüren die Kapazitätsgrenzen jetzt schon“, sagte er. In diesem Jahr rechnet Kerkloh mit einem Wachstum von mehr als fünf Prozent. Für den Sommer sei die Betriebszeit schon zu mehr als 80 Prozent ausgelastet, so dass es immer weniger Zeitfenster für die Wünsche der Fluggesellschaften gebe.

Mit der bestehenden Infrastruktur können aus seiner Sicht nicht mehr als 40 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Aktuellen Prognosen zufolge werde die Zahl der Fluggäste bis zum Jahr 2020 aber auf 57 Millionen steigen. „Für dieses Wachstum benötigen wir die dritte Start- und Landebahn.“ Dadurch könnten die Kapazitäten von 90 Starts und Landungen pro Stunde auf dann mindestens 120 Bewegungen steigen. Die Planungen für den Bau der zusätzlichen Start- und Landebahn lägen derzeit voll im Plan. Gegner des Ausbaus befürchten eine weitere Belastung durch Lärm und Abgase und laufen seit langem Sturm gegen das Vorhaben.

Dringend notwendig ist aus Sicht von Kerkloh auch die bessere Anbindung des Flughafens an die Innenstadt durch den Transrapid. „Die Magnetbahn ist deutlich schneller, leiser und umweltfreundlicher als alle anderen Flughafenzubringer“, sagte Kerkloh. Grundsätzlich sei zwar auch eine S-Bahn als Flughafen-Shuttle vorstellbar. „Nur müsste diese S-Bahn wirklich schnell sein, sowohl auf der Strecke als auch in ihrer Realisierung.“ Dies sei derzeit aber nicht absehbar.

Die Zahl der Arbeitsplätze am Flughafen und im Umland wird nach Ansicht von Kerkloh weiter rasant wachsen. Mit mehr als 30 000 Beschäftigten sei der Flughafen schon jetzt eine der größten Arbeitsstätten Deutschlands. Durch jede Million zusätzlicher Passagiere entstünden im Durchschnitt 800 bis 1000 zusätzliche Arbeitsplätze.

Mit 34 Millionen Passagieren steht der Flughafen München in Europa auf Platz sieben nach London-Heathrow, Paris, Frankfurt, Madrid, Amsterdam und London-Gatwick. Der Umsatz des Flughafens legte im vergangenen Jahr um rund fünf Prozent auf 793 Millionen Euro zu. Unter dem Strich ging der Gewinn durch Sonderbelastungen wegen der Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens um sieben Millionen Euro auf 45 Millionen Euro zurück. (dpa)

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