Flexibles Plastikgeld: Prepaid Kreditkarten

Immer mehr Banken bieten Prepaid-Kreditkarten zum Aufladen an – ohne Schufa-Auskunft, ohne festes Konto. Für wen sich die Karten eignen und wo sich die Tücken verstecken.
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Immer mehr Banken bieten Prepaid-Kreditkarten zum Aufladen an – ohne Schufa-Auskunft, ohne festes Konto. Für wen sich die Karten eignen und wo sich die Tücken verstecken.

MÜNCHEN Kreditkarten sind praktisch: Im Ausland kommt man kaum ohne sie aus, außerdem sparen sie den dicken Geldbeutel. Problem: Beim Plastikgeld verliert man schneller den Überblick darüber, was man tatsächlich ausgegeben hat. Und gerade beim Shoppen im Internet werden immer mehr Nutzer Opfer von Daten-Klau.

Die Lösung könnten Prepaid-Kreditkarten sein. Sie funktionieren genauso, wie Prepaid-Handykarten: Sie sind nicht an einen Vertrag oder ein Konto gebunden und sind schnell zu haben. Sie können mit einem gewissen Betrag X aufgeladen werden, nur der kann dann auch ausgegeben werden. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zu Prepaid-Kreditkarten.

Was sind die Vorteile? Der wichtigste: Ausgabenkontrolle! Sie können nur das ausgeben, was sie vorher auf die Karte geladen haben. Auch wenn Sie der Kaufrausch packt – irgendwann ist die Karte leer. Weiterer Pluspunkt: Wenn die Karte geklaut wird, ist nur der draufgeladene Betrag weg. Das ist zwar ärgerlich genug, aber bei „echten“ Kreditkarten kann der Dieb theoretisch unbegrenzt das Konto plündern – so lange, bis der Inhaber es merkt und die Karte sperren lässt. Und auch wer im Internet Opfer von Datenklau geworden ist, muss nicht um sein ganzes Erspartes fürchten.

Was sind die Nachteile? Gerade bei Auslandsreisen kann man mit der Prepaid-Karte böse Überraschungen erleben: Viele Autovermieter lehnen die Prepaid-Karte zum Beispiel ab und akzeptieren nur normale Karten.

Und: Viele Prepaid-Karten sind nicht ganz billig. Bei allen fällt zum einen eine Jahresgebühr an. Die liegt zwischen 39 Euro (bei der LBB-Karte, siehe Tabelle) und 24,50 Euro (für die Yuna-Card, Laufzeit zwei Jahre).

Noch teurer ist übrigens die Bargeld-Abhebung am Automaten: Mit der Karte der KarstadtQuelle-Bank und der Yuna-Card zahlt man mindestens 3,50 Euro pro Abhebung, mit der Payango-Card 2,50 Euro und mit der Prepaid-Karte der Landesbank Berlin ein Prozent vom Betrag, maximal aber 2,50 Euro. Bei allen Karten gilt deshalb: Das Kleingedruckte lesen und im Zweifel lieber nichts abheben.

An wen richten sich die Prepaid-Kreditkarten? „Die Karten sind besonders für flexible Menschen sinnvoll, die noch keine langfristig angelegte Geschäftsbeziehung zu einer Bank haben“, sagt Susanne Götz von der Verbraucherzentrale Bayern. „Zum Beispiel für Schüler oder Studenten, die eine Zeit ins Ausland gehen wollen.“ Denn gerade bei Jugendlichen sei die Gefahr, in die Schuldenfalle zu tappen, besonders hoch.

Bei der Prepaid-Kreditkarte wird außerdem nicht die Bonität des Kunden überprüft, man bekommt das Plastikgeld ohne Schufa-Auskunft. Deshalb eignet sich die Karte auch für überschuldete Kunden.

Wer allerdings ohnehin sein festes Konto bei seiner Bank hat und regelmäßig mit der Kreditkarte einkauft, fährt möglicherweise mit einem regulären Modell besser. Wer viel im Internet einkauft und auf Nummer sicher gehen will, kann sich die Prepaid-Karte dann immer noch zusätzlich besorgen. A. Zoch

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