Finanzkrise drückt BayernLB in die roten Zahlen

München (dpa) - Die Milliarden-Belastungen aus der internationalen Finanzkrise haben die BayernLB zum Start ins Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Vor Steuern sei im ersten Quartal ein Verlust von 770 Millionen Euro verbucht worden, teilte die BayernLB am Mittwoch in München mit.
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Die BayernLB verbuchte im ersten Quartal einen Verlust von 770 Millionen Euro.
dpa Die BayernLB verbuchte im ersten Quartal einen Verlust von 770 Millionen Euro.

München (dpa) - Die Milliarden-Belastungen aus der internationalen Finanzkrise haben die BayernLB zum Start ins Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Vor Steuern sei im ersten Quartal ein Verlust von 770 Millionen Euro verbucht worden, teilte die BayernLB am Mittwoch in München mit.

Bereits Anfang April hatte die Bank ihre Belastungen aus der Finanzkrise auf bis dahin 4,3 Milliarden Euro beziffert und zur Absicherung gegen drohende Ausfallrisiken eine milliardenschwere Risiko-Abschirmung auf den Weg gebracht. An der konkreten Ausgestaltung dieser Garantien werde jetzt gearbeitet, erklärte BayernLB-Chef Michael Kemmer. Durch die Garantien erhalte man «die notwendige Gestaltungs- und Handlungsfreiheit», um sich auf die Kunden und das operative Geschäft zu konzentrieren. «Mit dieser Zäsur richten wir den Blick nach vorne.»

Auf dem Ergebnis der Bank lasteten die Wertkorrekturen seit Beginn der Finanzkrise mit bisher insgesamt 2,3 Milliarden Euro. Deshalb war auch das Jahresergebnis der Bank 2007 von 989 Millionen Euro im Vorjahr auf 175 Millionen Euro eingebrochen. Kemmer hatte nicht ausgeschlossen, dass die BayernLB in diesem Jahr in die Verlustzone rutschen könnte. Dabei stellt sich die Bank auf einen maximalen Zahlungsausfall von 1,2 Milliarden Euro ein. Eine konkrete Prognose traut sie sich angesichts der Marktverwerfungen derzeit ähnlich wie beispielsweise der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate nicht zu. «Das Gesamtergebnis wird stark von den weiteren Entwicklungen an den Finanzmärkten abhängen, die aktuell noch nicht abschätzbar sind», hieß es im Ausblick der BayernLB.

Während das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Finanzanlagen der BayernLB mit einem Minus von 462 Millionen beziehungsweise 501 Millionen Euro im ersten Quartal tief rot waren, stiegen Zins- und Provisionsüberschuss der Bank deutlich an. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft musste die BayernLB nach der Übernahme der österreichischen Hypo Group Alpe Adria im vergangenen Jahr 71 Millionen Euro aufwenden. Die Österreicher, deren Erträge und Aufwendungen seit Oktober in die Zahlen der BayernLB einfließen, hätten einen «Frühjahrsputz» hinter sich, 2008 sei für sie ein «Jahr der Aufräumarbeiten», hieß es bei der BayernLB. Im ersten Quartal habe die Hypo Group Alpe Adria lediglich eine schwarze Null als Ergebnis abgeliefert und sei damit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Die BayernLB gehört je zur Hälfte dem Freistaat Bayern und den Sparkassen, die erst kürzlich ihre grundsätzliche Zustimmung zu dem Risikoschirm mit einem Volumen von 6 Milliarden Euro gegeben hatten. Ihre endgültige Entscheidung wollen die Sparkassen aber erst auf einer weiteren Verbandsversammlung treffen, wenn die Eckpunkte der Garantie vorliegen. Angestrebt sei, dass das Paket bis Ende Juni steht, hieß es bei der BayernLB. Die Bank will von der Abwertung bedrohte Wertpapierbestände mit einem Gesamtvolumen von 24 Milliarden in eine Zweckgesellschaft auslagern. An dem Risikoschirm wollen sich der Freistaat und die Sparkassen jeweils 2,4 Milliarden Euro beteiligten, weitere 1,2 Milliarden Euro sollen von der BayernLB selbst kommen.

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