Feierabend und Freunde
MÜNCHEN/LÜBECK - Wer hart arbeitet, muss auch ausreichend entspannen. Doch vielen fällt das loslassen nach einem Arbeitstag schwer. Ein Psychologe gibt Tipps für einen freien Kopf.
Zu einem erfüllten Berufsleben gehört auch ein entspannter Feierabend. Doch vielen fällt es schwer, nach dem Job so richtig abzuschalten. „Wer auch abends gedanklich seinem Beruf nachhängt, verlängert dadurch im Grunde seine Arbeitszeit“, sagt Henrik Brandt, Diplom-Psychologe aus Lübeck.
Voraussetzung für einen entspannten Feierabend sei, dass man den Arbeitstag wirklich abgeschlossen habe. Bevor man die Arbeitsstelle verlasse, sollte man sich daher die Zeit nehmen, den nächsten Tag zu strukturieren und sich einen Überblick über seine Aufgaben zu verschaffen. Auch eine Liste der wichtigsten anstehenden Aufgaben ist hilfreich. „So kann man mit dem guten Gewissen, dass alles geregelt und geordnet ist, die Firma verlassen“, sagt Brandt.
Um das Ende der Arbeitszeit und den Beginn der freien Zeit deutlich zu markieren, empfiehlt der Entspannungs-Experte Rituale: „Für manche beginnt der Feierabend immer mit einem Spaziergang, andere kaufen sich jeden Abend eine Zeitung oder legen im Auto ihre Lieblingsmusik ein – in diesem Moment wird innerlich der Knopf gelöst und die freie Zeit beginnt“, sagt Brandt.
Um vom Jobmodus auf den Freizeitmodus umzuschalten, sei es zudem sinnvoll, sich erst einmal Zeit für eine Entspannungssession oder für eine Runde Sport zu nehmen. „Manche profitieren auch davon, mit ihrem Partner noch einmal über den Arbeitstag zu sprechen, um die Erlebnisse dann hinter sich zu lassen“, sagt Brandt.
Allerdings fühlen sich viele nach der Arbeit so schlapp, das sie sich kaum noch zu Aktivitäten aufraffen können. „Wenn man sich dann aufs Sofa setzt und den Fernseher einschaltet, wird dieses Gefühl sogar noch verstärkt“, erklärt Brandt. Besser sei es, dem Körper nach einem langen Tag auf dem Bürostuhl einen Ausgleich zu bieten. „Sport oder auch schon ein Spaziergang an der frischen Luft eignen sich dafür“. Um abends nicht zum Couch-Potato zu mutieren, empfiehlt der Psychologe feste Verabredungen zu treffen – entweder mit Kollegen (siehe auch Info) mit Freunden auch oder einem Sportclub mit festen Trainingszeiten beizutreten. „Wichtig dabei ist, sich überhaupt etwas vorzunehmen, was einem wirklich Spaß macht – und das ohne Leistungsdruck“, betont Brandt.
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