Fauxpas im Großraumbüro

Klingelnde Handys, dreckiges Geschirr auf dem Tisch und andere No-Gos für Neulinge
von  Abendzeitung

Arbeiten in einem Raum mit mehreren Kollegen – das hat den Vorteil, dass man Infos schnell austauschen kann. Neulinge wissen aber oft nicht, wie sie sich an einem solchen Arbeitsplatz riverhalten. Ein paar Tipps.
Handy: Fängt im Büro ein Handy immer wieder an, den neuesten Pophit zu dudeln, geht das erst gehörig auf den Geist. Im Büro sollte daher immer nur der Vibrationsalarm eingestellt sein, rät Krischel. Sinnvoll sei es auch, das Telefon am Schreibtisch auf lautlos zu stellen und sich Anrufe etwa über ein Blinken anzeigen zu lassen. „Und nicht durchs Büro laufen mit dem Handy, während man telefoniert!”


Privatgespräche: Der Kollege hat Ärger mit seiner Freundin? Wie schön, dass alle anderen es mitanhören dürfen, wenn er mit ihr telefoniert! Um solche Peinlichkeiten zu vermeiden, gehen Mitarbeiter für private Telefonate besser raus oder ziehen sich in einen anderen Raum zurück, rät Imme Vogelsang vom Netzwerk „Etikette Trainer International”. „Sonst kriegen alle ja gleich solche Ohren.”


Telefon: Der Kollege telefoniert so laut, dass das ganze Büro zuhören muss? Am besten zeigen die anderen ihm dann die Rote Karte, rät Etikettetrainerin Gabriele Krischel. Das ist wörtlich gemeint: So könnten Mitarbeiter ein Zeichen dafür vereinbaren, dass jemand zu laut telefoniert – zum Beispiel eine rote Pappe wie im Fußball. «Manchen ist es ja gar nicht bewusst, dass sie so laut sprechen», erklärt Krischel.

Unordnung und Dreck: Im Kühlschrank verschimmeln vergessene Joghurts, und abends türmt sich in der Küche ein Spülberg: Im Großraumbüro sieht es schnell so aus, wenn sich keiner für die Ordnung zuständig fühlt. Dabei klappt es damit nur, wenn jeder ein bisschen mitmacht. „Manche stellen ihre schmutzigen Tassen in der Küche einfach hin und hoffen, dass eine Fee sie über Nacht wegräumt”, sagt Vogelsang.
Es sei aber nicht zu viel verlangt, wenn jeder sein Geschirr in die Spülmaschine räumt, betont auch Krischel. „Und der letzte macht sie dann an.” Auch auf dem Schreibtisch gelte die Devise „bloß kein Messie-Chaos”, ergänzt Agnes Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat in Bonn. So gehöre es etwa dazu, leere Flaschen wegzuräumen.


Essen im Büro: Klar isst man in der Eile auch mal vor dem Rechner. Nur manche Kollegen stört das. Für solche Fälle warnt. Vogelsang: „Manche sind da ja völlig enthemmt. Die bringen sich Pommes oder Asianudeln mit, und dann riecht das im ganzen Büro danach.” Den anderen vergehe dann aber schnell der Appetit. Jarosch rät „Einen Apfel oder Müsliriegel am Arbeitsplatz zu essen, ist okay, aber das dampfende Schnitzel oder das Mettbrötchen mit Zwiebeln sind tabu.”


Lästerer und Ordnungsfanatiker: Was aber am meisten im Büro nervt: kleinkarierte Pedanten und nörgelnde Mimosen. Auf dem Schreibtisch steht nur eine leere Flasche, und der andere sagt gleich: „Das verstößt aber gegen die Büroetikette!” Oder man erzählt eine lustige Anekdote vom Wochenende, und der Tischnachbar meint, dass man ihn von der Arbeit abhält. Furchtbar, diese Typen, die immer etwas zu meckern haben. Auch das kann nerven.

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