Fahrgastverband 'Pro Bahn' investiert in Nachtzüge
Berlin - Für Nachtreisezüge gibt es aus Sicht des Fahrgastverbands Pro Bahn noch immer einen Bedarf. Das gelte vor allem für lange Strecken mit einer Fahrzeit von mehr als acht Stunden, sagte Pro-Bahn-Sprecher Stefan Barkleit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
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Nicht nur für Urlauber, sondern auch für Geschäftsleute sei es durchaus eine Alternative zum Flug, etwa von Hamburg nach Zürich im Schlaf- oder Liegewagen zu reisen. Nach einer Nachtfahrt im Zug könne man am nächsten Morgen ausgeschlafen am Zielort einen Termin wahrnehmen, stellte der Bahnexperte fest.
Es sei deshalb "sehr erfreulich", dass die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember "einen guten Teil" des Nachtzugverkehrs in Deutschland übernehmen wollten, den die Deutsche Bahn (DB) aufgibt. Beide Unternehmen werden am Freitag (7.10.) das künftige Angebot vorstellen. Die Nachtzüge sollen mit dem neuen Markennamen "Nightjet" unterwegs sein. Noch nicht bekannt ist, wie weit die Kooperation von ÖBB und DB etwa bei der Vermarktung gehen wird.
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Bereits im Juli war bekanntgeworden, für welche Trassen auf dem deutschen Schienennetz die ÖBB Nachtzüge angemeldet haben. Demnach werden die Österreicher einige Nachtzugverbindungen bedienen, auf denen bislang City-Night-Line-Züge der DB fahren. Künftig werden etwa ÖBB-Nachtzüge von Hamburg über Berlin und Frankfurt nach Basel und Zürich verkehren sowie von Hamburg und Düsseldorf nach München und Innsbruck. Die DB will nachts ergänzend mehr Fernzüge mit Sitzplätzen einsetzen als bisher.
Der deutsche Konzern hatte Ende 2015 bekanntgegeben, alle bisherigen Linien des klassischen Nachtzugverkehrs in diesem Dezember einzustellen. Als Grund wurden jahrelange Verluste in diesem Geschäft genannt. Die ÖBB betreibt ihre Nachtzüge mit einem vergleichsweise modernen Fuhrpark profitabel.
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