EZB-Chefin Lagarde: Trumps Zölle schaden vor allem den USA

Der Handelsstreit zwischen Donald Trump und der EU verschärft sich. EZB-Präsidentin Christine Lagarde zufolge trifft das insbesondere die USA. Für Europa berge der Zollstreit immerhin eine Chance.
dpa |
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EZB-Präsidentin Lagarde warnt vor den Folgen eines globalen Handelskriegs (Archivbild)
EZB-Präsidentin Lagarde warnt vor den Folgen eines globalen Handelskriegs (Archivbild) © Boris Roessler/dpa
Frankfurt/Main

Nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde hätte ein von Donald Trump ausgelöster Handelskrieg große wirtschaftliche Folgen - und würde vor allem die USA treffen. "Wenn es zu einem echten Handelskrieg käme, der den Handel deutlich dämpfen würde, hätte das schwerwiegende Folgen für das Wachstum und die Preise rund um die Welt, aber insbesondere in den USA", sagte Lagarde dem Sender BBC.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank machte deutlich, dass die erratische Zollpolitik von Trump mit Entscheidungen und Gegenentscheidungen Anlass zur Sorge seien. Dies veranlasse uns, "äußerst wachsam zu sein", sagte Lagarde. Mittlerweile habe die Zollpolitik der neuen US-Regierung "ein Maß an Unsicherheit verursacht, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben".

"Jeder Handelskrieg wird der Weltwirtschaft schaden", sagte Lagarde. Alle würden darunter leiden, fügte die Notenbankerin hinzu. "Das ist eine Konstante in der Handelsgeschichte."

EU wehrt sich im Zollstreit mit Gegenzöllen

Seit der Amtseinführung im Januar hat US-Präsident Trump mehrmals Zölle angekündigt, teilweise eingeführt und manche wieder zurückgenommen. Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hatte jüngst prognostiziert, dass die US-Zölle auf Stahl und Aluminiumimporte den USA mehr schaden als der EU. 

Als Reaktion auf die jüngst in Kraft getretenen US-Zölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte hat die EU Gegenzölle angekündigt. Sie sollen in einem ersten Schritt von 1. April an Produkte wie Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter treffen. Weitere Gegenmaßnahmen sind für Mitte April geplant. Nach Angaben der Europäischen Kommission wären US-Warenexporte im Wert von 26 Milliarden Euro von den geplanten EU-Reaktionen betroffen. Trump drohte daraufhin der EU mit Zöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholischen Getränke.

Lagarde: "Großer Weckruf für Europa"

Lagarde kann dem Zollkonflikt aber auch etwas Positives abgewinnen. Sie sprach von einem "großen Weckruf für Europa". Das sei vielleicht wieder einmal ein europäischer Moment, sagte sie und verwies auf die Ankündigung erheblicher Rüstungsausgaben. Sowohl Deutschland als auch die EU-Länder wollen wesentlich mehr Geld für Verteidigung ausgeben.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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