Ex-BayernLB-Bosse nicht allein schuld

Die Bank bekommt keinen Zugriff auf das Geld eines Ex-Chefs. Die Richter sind sich sicher: Teure Expansion war gewollt.
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Die Bank bekommt keinen Zugriff auf das Geld eines Ex-Chefs. Die Richter sind sich sicher: Teure Expansion war gewollt.

München -  Herber Rückschlag für die BayernLB: Die Bank will Schadenersatz von ihren früheren Vorständen – doch das Landgericht München äußerte jetzt Zweifel daran, dass die Ex-Bosse für die Milliardenverluste in Regress genommen werden können.

Bei der Verhandlung am Freitag befasste sich das Gericht mit dem Erwerb der Hypo Group Alpe Adria (HGAA), der dem bayerischen Steuerzahler einen Verlust von 3,7 Milliarden einbrachte. In dem Verfahren will die BayernLB zunächst erreichen, dass das Vermögen ihres Ex-Risikovorstandes Gerhard Gribkowsky sichergestellt wird. Die Bank möchte, falls sie erfolgreich Schadenersatz einklagt, ohne große Umstände an das Geld kommen. Sie verlangt von Gribkowsky und anderen Vorständen 200 Millionen Euro, weil sie die HGAA deutlich zu teuer gekauft haben sollen

Doch vor dem Landgericht wurden die Vertreter der Landesbank abgebügelt. Die Richter äußerten „erhebliche Zweifel” an der Schuld Gribkowskys. Schließlich habe der mit prominenten CSU-Politikern besetzte BayernLB-Verwaltungsrat den Kaufpreis vorab für vertretbar gehalten. Einer der Richter verwies ausdrücklich darauf, dass „politischer Wille” bestanden habe, dass die BayernLB expandiert.

Der Vorwurf, die Manager hätten den Kontrolleuren im Aufsichtsgremium wichtige Informationen über Risiken verschwiegen, sei bislang "nicht hinreichend deutlich" geworden. Unklar sei auch, wie die BayernLB auf die Schadenshöhe von ausgerechnet 200 Millionen Euro komme.

Gribkowsky war Anfang Januar aus einem anderen Grund verhaftet worden. Er soll im Zusammenhang mit dem Verkauf von Anteilen an einer Formel-1-Dachgesellschaft, für den er als BayernLB-Vorstand zuständig war, „für sein Entgegenkommen” 50 Millionen Dollar erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gribkowsky wegen Verdachts der Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung.

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