EU verhängt 460-Millionen-Kartellstrafe gegen Autobauer

Autohersteller haben sich zum Nachteil von Recyclingunternehmen und Verbrauchern jahrelang rechtswidrig abgesprochen. Sie müssen deswegen Millionen zahlen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wegen rechtswidriger Absprachen müssen Autohersteller hohe Strafen zahlen. (Archivbild)
Wegen rechtswidriger Absprachen müssen Autohersteller hohe Strafen zahlen. (Archivbild) © Jörg Sarbach/dpa
Brüssel

Die EU-Kommission hat eine Kartellstrafe in Höhe von rund 460 Millionen Euro gegen zahlreiche Autobauer verhängt. Sie haben sich jahrelang an einem Kartell beteiligt, wie die EU-Kommission mitteilte. Während VW mit rund 127 Millionen Euro die höchste Strafe zahlen muss, trifft es BMW mit einer Strafhöhe von rund 25 Millionen Euro. Mercedes-Benz hatte das Kartell laut Kommission offengelegt und bekommt deswegen keine Strafe. Eigentlich wären rund 35 Millionen fällig geworden. 

Konkret geht es um Fälle zwischen 2002 und 2017. Der Branchenverband Acea und 16 große Autohersteller haben den Angaben zufolge wettbewerbswidrige Vereinbarungen getroffen. Dabei hätten sie rechtswidrige Absprachen getroffen, wonach Unternehmen beispielsweise nicht für die Zerlegung von Altfahrzeugen bezahlt werden sollten. Die Autobauer hätten zudem ihre individuellen Vereinbarungen mit Autodemontagebetrieben untereinander ausgetauscht und ihr Verhalten koordiniert. 

Zudem hätten sie vereinbart, nicht damit zu werben, wie gut ihre Autos recycelt werden könnten, sodass Verbraucher diese Infos bei der Wahl eines Fahrzeugs nicht berücksichtigen konnten. So sollte Druck auf die Unternehmen verringert werden, über die gesetzlichen Anforderungen hinauszugehen. 

Zahlreiche Hersteller betroffen

VW teilte mit: "Die Volkswagen AG nimmt die heutige Entscheidung der Europäischen Kommission zur Kenntnis." Das Unternehmen habe während der gesamten Untersuchung uneingeschränkt mit der Kommission zusammengearbeitet. 

Neben den großen deutschen Herstellern treffen die Strafen auch zahlreiche weitere. So muss die Opel-Mutter Stellantis beispielsweise knapp 75 Millionen zahlen, Opel selbst knapp 25 Millionen. Eigentlich hätten die Strafen doppelt so hoch ausfallen sollen, ihnen wurde aber Rabatt gewährt, weil sie mit der EU-Kommission zusammengearbeitet haben. Allen Beteiligten wurde laut Kommission zehn Prozent der Geldbußen erlassen, da sie ihre Beteiligung an dem Kartell und ihre Haftung anerkannt hätten. 

Strafen im zweistelligen Millionenbereich mussten unter anderem auch Ford (mehr als 40 Millionen) und Toyota (knapp 24 Millionen) zahlen. Zudem muss der Lobbyverband Acea eine Strafe von 500.000 Euro zahlen. Die Untersuchung habe ergeben, dass Acea das Kartell förderte, indem der Verband zahlreiche Treffen und Kontakte zwischen den beteiligten Herstellern organisiert habe.

Auch Großbritannien verhängt Strafen

Auch die britische Wettbewerbsbehörde verhängte Strafen von insgesamt mehr als 77 Millionen Pfund (etwa 93 Millionen Euro). Zu den belangten Autobauern zählen auch hier BMW und VW, wie aus einer Mitteilung der Competition and Markets Authority hervorgeht. Mercedes-Benz wurde auch hier ausgenommen von einer Strafe.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.