Energieverbrauch der deutschen Industrie steigt 2024 wieder

In der Energiekrise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hatten Branchen wie die Chemie ihre Produktion drosselt. Nun verbrauchen sie wieder mehr Strom und Gas. Auch andere Branchen legen zu.
dpa |
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Der Energieverbrauch der Industrie ist gestiegen - etwa in der Chemiebranche. (Symbolbild)
Der Energieverbrauch der Industrie ist gestiegen - etwa in der Chemiebranche. (Symbolbild) © Uwe Anspach/dpa
Wiesbaden

Die deutsche Industrie hat 2024 nach zwei Jahren mit Rückgängen wieder mehr Energie verbraucht. Der Energiebedarf wuchs dem Statistischen Bundesamt zufolge um 1,9 Prozent gemessen am Vorjahr auf 3.343 Petajoule. Allerdings kommt der Anstieg von einem niedrigen Niveau aus: 2022 und 2023 war der Verbrauch um 9,1 Prozent beziehungsweise 7,8 Prozent eingebrochen.

Damals hatte gerade die energieintensive Industrie in der Energiekrise deutlich weniger produziert – Grund waren rasante Preisanstiege etwa für Strom und Gas nach dem russischen Überfall auf die Ukraine. Im vergangenen Jahr stieg der Energiebedarf solcher Branchen, darunter Chemie, Metallerzeugung und Mineralölverarbeitung, wieder spürbar um 3,2 Prozent zum Vorjahr. 

Gas wichtigster Energieträger der Industrie

Wie das Statistische Bundesamt weiter berichtete, blieb der wichtigste Energieträger in der Industrie 2024 Erdgas mit einem Anteil von fast einem Drittel (29,2 Prozent). Es folgten Strom mit gut einem Fünftel (21,1 Prozent), Mineralöle und Mineralölprodukte (16,5 Prozent) sowie Kohle (14,5 Prozent). Den weitaus größten Teil Energie (89,5 Prozent) verwendete die Industrie zur Strom- und Wärmeerzeugung – etwas mehr als im Vorjahr. 

Chemie größter Verbraucher

2024 entfiel fast 82 Prozent des industriellen Energieverbrauchs auf die energieintensiven Branchen. Am stärksten wuchs der Energiebedarf in der Chemie (plus 7,1 Prozent), dem größten Verbraucher unter allen Industriezweigen, sowie in der Mineralölverarbeitung (plus 5,4 Prozent). In der Chemie wurden allerdings über ein Drittel der Energieträger als Ausgangsstoffe für chemische Produkte eingesetzt. 

Vor allem die energieintensive Industrie leidet unter den im internationalen Vergleich hohen Energiepreisen in Deutschland. Die Bundesregierung will sie ab 2026 mit einem staatlich subventionierten Industriestrompreis entlasten.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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