Eiszeit bei Opel
Der Opel-Mutterkonzern General Motors zieht seinen eisernen Sparkurs durch
BOCHUM Über 3000 Opel-Beschäftigte erwartet heute ein trauriger Wochenanfang. Auf einer Betriebsversammlung im Bochumer Ruhrcongress wird ihnen der Betriebsrat aller Voraussicht nach das Aus für das Werk in Bochum mitteilen. Ab 2016 sollen dort keine Autos mehr gefertigt werden. Zurzeit wird in Bochum der Familien-Van Zafira montiert.
Betriebsratschef Werner Einenkel sagte, es liefen noch Gespräch mit der Landesregierung über Alternativen. Doch diese würden zusätzlich erschwert durch die geplante Schließung des Getriebewerkes 2013. Ursprünglich wollte kein Opel-Boss zur heutigen Betriebsversammlung kommen. Mittlerweile habe sich aber mindestens ein Vorstandsmitglied angekündigt, berichtet der Betriebsrat. Welcher Manager sich nach Bochum traue, sei noch unklar. Schon bei der letzten Betriebsversammlung in Bochum wurden Vertreter des Managements mit einem Pfeifkonzert begrüßt. Aber die US-Konzernmutter General Motors will ihr Sparprogramm durchziehen.
Seit vielen Jahren schreibt das Unternehmen in Europa rote Zahlen. Opel beschäftigt in Deutschland 150 Jahre nach seiner Gründung 22000 Menschen. Am Firmensitz in Rüsselsheim befindet sich das internationale technische Entwicklungszentrum mit über 7000 Experten. Im Fertigungswerk in Rüsselsheim produzieren 3.500 Beschäftigte den Mittelklassewagen Insignia und den Golf-Konkurrenten Astra als Fünftürer. Das Werk in Bochum wurde bereits 1962 errichtet und ist in Teilen veraltet. In Spitzenzeiten beschäftigte es 20000 Menschen.
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