Diesel-Ermittlungen: Porsche-Manager in Untersuchungshaft

Erst stehen fast 200 Ermittler vor der Tür, nun muss ein Manager in Untersuchungshaft. Die Justiz macht Ernst im Diesel-Skandal bei Porsche. Der Autobauer weist die Vorwürfe zurück und verspricht Aufklärung.
dpa |
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Polizisten tragen Pappkartons zu einem Polizeiauto neben dem Porsche-Gebäude. Im Diesel-Skandal durchsuchen Staatsanwälte und Beamte der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Bayern Standorte des Autobauers Porsche.
Sina Schuldt/dpa Polizisten tragen Pappkartons zu einem Polizeiauto neben dem Porsche-Gebäude. Im Diesel-Skandal durchsuchen Staatsanwälte und Beamte der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Bayern Standorte des Autobauers Porsche.

Stuttgart - Nach der Diesel-Razzia bei Porsche haben die Ermittler einen Manager des Stuttgarter Autobauers in Untersuchungshaft genommen. Darüber informierte Vorstandschef Oliver Blume die Mitarbeiter am Freitag in einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es bestehe Verdunkelungs- und Fluchtgefahr, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Autobauer weist die Vorwürfe zurück.

Weitere Mitarbeiter von Porsche im Visier der Ermittler

Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung richten sich gegen drei Beschuldigte. Neben dem jetzt inhaftierten Manager sind auch ein aktuelles Vorstandsmitglied sowie ein ehemaliger Mitarbeiter im Visier der Ermittler. Hintergrund sind mögliche Manipulationen der Abgasreinigung von Dieselautos.

"Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Beschuldigten und Porsche vor, wir hätten Kenntnis davon gehabt, dass in diesen Motoren unzulässige Steuerungsgeräte verbaut gewesen seien", schrieb Blume an die Mitarbeiter. "Wir weisen diesen Vorwurf zurück und tun unser Möglichstes, um alles in Ordnung zu bringen."

Porsche-Vorstand verspricht Aufklärung

Am Mittwoch hatten fast 200 Staatsanwälte und Polizisten mehrere Standorte von Porsche, darunter die Zentrale in Zuffenhausen und das Entwicklungszentrum in Weissach, durchsucht und Unterlagen und Daten von Computern sichergestellt. Auch die Konzernschwester Audi war betroffen. Von ihr bekommt Porsche die Diesel-Motoren. Der Sport- und Geländewagenbauer entwickelt und produziert selbst keine. Bereits seit September 2017 sitzt ein früher für Audi als Motorenentwickler tätiger ehemaliger Porsche-Vorstand in Untersuchungshaft.

Blume rief die Beschäftigten auf, sich von den Berichten über die Vorwürfe nicht verunsichern zu lassen. "Meine Vorstandskollegen und ich tun alles dafür, um den Sachverhalt so schnell wie möglich aufzuklären", betonte er.

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