Die Vermessung des Staus

Woher weiß eigentlich der Verkehrsfunk, wie lange und wo genau die Auto stehen? Die Techniken dazu wandeln sich
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Stau am Mittleren Ring: Von hier funken Navis und Handys ihre Daten an einen Zentralrechner.
dpa Stau am Mittleren Ring: Von hier funken Navis und Handys ihre Daten an einen Zentralrechner.

Woher weiß eigentlich der Verkehrsfunk, wie lange und wo genau die Auto stehen? Die Techniken dazu wandeln sich

MÜNCHEN „Unfall auf der A9, zehn Kilometer Stau...“ Aufstöhnen im Wagen. Aber woher weiß der Verkehrsfunk eigentlich, wo die Autos stehen? Mittlerweile immer öfter von den Autos selbst.

„Früher kamen die Staumeldungen von Polizisten vor Ort“, sagt Erwin Braun von der Verkehrsredaktion des ADAC, die die Daten abgleicht und prüft. Seit 1996 melden sich die Autofahrer auch selbst: „So viele waren unzufrieden mit dem Verkehrsfunk – da war es schneller, es selbst zu melden“, sagt Braun. Vorteil: Meldet ein Fahrer aus dem Gegenverkehr den Stau, kann er mit einem Blick auf den Kilometerzähler auch feststellen, wie lang er ist.

Die erste Technik zur Stauerkennung, die Induktionsschleifen in den Fahrbahnen und an Masten und Brücken, haben auch heute noch nicht ausgedient – sie zählen laufend den Durchfluss und die Geschwindigkeit der vorbeiziehenden Wagen, die Daten laufen in einer Rechenzentrale zusammen. Dort nehmen Mitarbeiter wenn nötig auch den Schilderwechsel vor. Sie drosseln zum Beispiel das Tempo, um einen gleichmäßigen Fluss ins Verkehrsballett zu bekommen. Vor zwanzig Jahren wurden die ersten eingebaut, heute sind es 4500 in ganz Deutschland.

Jetzt schicken die Fahrzeuge die Daten quasi selbst

Die neueste Errungenschaft: „Die Infos werden jetzt aus den Fahrzeugen sellbst generiert“, sagt Braun. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Daten, die Handys oder Navis senden etwa. Der ADAC greift auf Daten von Berufsfahrern zurück, LKW oder Kurierdienste. Denn die haben eine Box im Auto, die dem Autraggeber Position und Geschwindigkeit melden – und jetzt auch dem ADAC. „Das Verkehrsnetz haben wir so ziemlich breit abgedeckt“, sagt Markus Bachleitner vom ADAC.

Auch die menschlichen Verkehrsmelder sind mittlerweile besser ausgestattet: mit einer Software für Smartphones – dem Stauscanner (Kostenlos bei adac.de/staumelder). Gerade realisiert hat der ADAC außerdem seine iPhone-App zum Thema Stau (kostenlos für Mitglieder, alle anderen 14,99): ein paar Tage alt und schon 40000 Mal runtergeladen. Den guten alten Verkehrsfunk aber, glaubt Braun, den wird es auch in Zukunft geben. Laura Kaufmann

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