Die Miete frisst fast das halbe Einkommen

Eine neue Studie zeigt: Die Mietbelastung liegt in vielen Städten schon deutlich über 40 Prozent. Schuld daran sind vor allem die rasant gestiegenen Mietnebenkosten. Besserung ist bislang nicht in Sicht.
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Schock am Zähler: Die Betriebskosten treiben die Mietbelastung hoch.
dpa Schock am Zähler: Die Betriebskosten treiben die Mietbelastung hoch.

MÜNCHEN - Eine neue Studie zeigt: Die Mietbelastung liegt in vielen Städten schon deutlich über 40 Prozent. Schuld daran sind vor allem die rasant gestiegenen Mietnebenkosten. Besserung ist bislang nicht in Sicht.

Ein Drittel des Haushaltseinkommens geht für die Miete drauf. Diese Rechnung geht in vielen Städten Deutschlands längst nicht mehr auf. „Das Drittel wird an etlichen Standorten bereits deutlich überschritten“, sagt Michael Schick Vize-Chef des Deutschen Immobilienverbands. Der IVD hat die Mietbelastung in 100 Städten untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse:

Wie hoch ist die Belastung? Der Anteil den die Warmmiete am Nettohaushaltseinkommen ausmacht, liegt im Durchschnitt mit gut 36 Prozent bereits deutlich über einem Drittel. In vielen Städten wird die 40-Prozent-Marke überschritten. Am höchsten ist die Belastung im badischen Freiburg mit 43,8 Prozent. Danach folgen Stuttgart (43,4 Prozent) und Köln (42,5 Prozent). München liegt auf Rang 6 mit knapp 42 Prozent.

Wovon hängt die Belastung ab? Zum einen von der Höhe der Warmmiete. Zum anderen ist das Nettoeinkommen der Haushalte entscheidend. „In Städten mit großen Gruppen niedriger Einkommensbezieher ist die Mietbelastung eher hoch“, sagt Michael Schick. Freiburg ist dafür das beste Beispiel: Dort gibt es viele Studenten mit geringem Einkommen. Zum Vergleich: In Erlangen ist das Mietpreis-Niveau ähnlich. Das mittlere Einkommen liegt aber deutlich höher. Die Mietbelastung ist deswegen um Einiges geringer (34,7 Prozent).

Auch die Grundmieten dürften künftig steigen

Ist die Belastung gestiegen? „Ja“, sagt Immobilien-Experte Schick. „Und zwar an allen Standorten.“ Grund dafür sind vor allem die zum Teil drastisch gestiegenen Mietnebenkosten. Alleine die Heizkosten hätten zuletzt um 38 Prozent im Schnitt zugelegt. Sie machen den größten Teil der Betriebskosten aus. Auch der zweitgrößte Posten – die Kosten für Frisch- und Abwasser – ist zum Teil deutlich gewachsen. Die Steigerung bei den Netto-Kalt-Mieten liegt hingegen meist unterhalb der Inflationsrate.

Steigt die Belastung weiter? Schick rechnet damit. Der Grund: Zum einen erhöhten viele Versorger weiter die Preise – vor allem bei Gas und Strom. Daneben dürften auch die Grundmieten steigen. Hintergrund: „Gerade in den Innenstädten ist Wohnraum weiter knapp.“

aja

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