Die Macht der Natur

Eigentlich leben wir auf einer Feuerkugel. AZ-Redakteur Michael Heinrich über den Vulkanausbruch in Island und die Folgen.
Wenn Astronauten aus dem All die Erde beschreiben, geraten sie ins Schwärmen: Er ist ein schöner Fleck im Universum, der blaue Planet. Doch was da zu sehen ist, kaschiert nur, dass wir eigentlich auf einer Feuerkugel leben. Im Vergleich zum Durchmesser des Globus sind wir von dem Höllenfeuer mit Temperaturen von vielen tausend Grad nur durch die eher mickrige Erdkruste geschützt. Sie misst gerade mal 30 Kilometer Dicke. Und manchmal reicht auch dieser Schutz nicht aus – wenn die Erde bebt oder wie jetzt in Island, die glühenden Lavamassen aus tiefsten Tiefen herausgeschleudert werden.
Aber Vulkanausbrüche und Erdbeben zeigen, was der Mensch für ein kleines Licht auf diesem Planeten ist, den er doch zu beherrschen glaubt. Da muss zum Beispiel der hoch technisierte Flugverkehr kuschen, weil die Aschewolken für ihn unpassierbare Hindernisse sind – tage-, wochen- oder vielleicht monatelang. Zeit genug auf jeden Fall, um darüber nachzudenken, ob sich wirklich hunderttausende von Menschen täglich in Abhängigkeit von der Fliegerei begeben müssen.
Gott bewahre uns davor, dass der Ausbruch des Eyjafjalla noch schlimmer wird, monatelang anhält. Das würde bei uns das Klima massiv beeinflussen – und dann könnte es wirklich zappenduster werden, auf dem schönen, blauen Planeten.