Die Bahn freigemacht

Die Zugfahrer können aufatmen: Bahn und Gewerkschaften einigen sich auf einen neuen Tarifvertrag. Die Eisenbahner bekommen 4,5 Prozent mehr in zwei Stufen. Streiks sind damit abgewendet.
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Abfahrt: Ein ICE-Schaffner gibt das Signal zum Losfahren. Nach der Einigung im Tarifstreit sind weiter Warnstreiks vom Tisch.Foto: dpa
dpa Abfahrt: Ein ICE-Schaffner gibt das Signal zum Losfahren. Nach der Einigung im Tarifstreit sind weiter Warnstreiks vom Tisch.Foto: dpa

FRANKFURT/M. - Die Zugfahrer können aufatmen: Bahn und Gewerkschaften einigen sich auf einen neuen Tarifvertrag. Die Eisenbahner bekommen 4,5 Prozent mehr in zwei Stufen. Streiks sind damit abgewendet.

Sich gegenseitig in die Arme zu fallen – das verkniffen sich die Herren dann doch noch. „Vielleicht beim nächsten Mal“, flachste Norbert Hansen, Personalvorstand der Bahn.

Letztes Jahr war Hansen noch Chef der größten Bahngewerkschaft Transnet. Jetzt feilschte er 40 Stunden am Stück auf der anderen Seite des Tisches mit den drei Eisenbahnergewerkschaften Transnet, GDBA und GDL über einen Tarifvertrag für die 142000 Bahn-Beschäftigten. Am Ende fand er ziemlich geräuschlos eine Lösung. Bahnreisende können also aufatmen: Streiks wird es keine mehr geben. Die wichtigsten Punkte der Tarifeinigung.

Mehr Geld. Die Einigung sieht eine Lohnerhöhung um insgesamt 4,5 Prozent vor. Zum 1. Februar gibt es 2,5 Prozent mehr. Ab 1. Januar 2010 kommen nochmal zwei Prozent hinzu. Außerdem bekommen die Eisenbahner zu Weihnachten 2009 eine Einmalzahlung von 500 Euro. Das Ergebnis, gehe deutlich über die zu erwartende Inflation hinaus, so Hansen. Das sichere die Kaufkraft der Beschäftigten.

Auch der neue Transnet-Chef Klaus Kirchner meinte: Der Abschluss sei ein gutes Zeichen für die Konjunktur. Die Beschäftigten hätten mehr Geld für den Konsum.

Freie Wochenenden. Den Bahn-Mitarbeitern im Schichtdienst wird künftig ein freies Wochenende im Monat garantiert – also zwölf freie Wochenenden im Jahr. An dieser Forderung der Gewerkschaften wäre das Tarifpaket fast gescheitert. Rund 80 Prozent der Bahn-Mitarbeiter sind im Schichtdienst tätig. Sie müssen an sieben Tagen in der Woche zu verschiedenen Zeiten Dienst tun. Nun werden acht der zwölf freien Wochenenden vorab in einem Jahresplan festgeschrieben. Ruhetage müssen künftig einen kompletten Kalendertag umfassen. Und: Es gibt mehr Zusatzurlaub für den Schichtdienst.

Lange Laufzeit. Der Tarifvertrag gilt 18 Monate. Dass das Ganze am Ende so reibungslos über die Bühne ging, lag wohl auch am Verhandlungsgeschick des einstigen Gewerkschafters Hansen. So lobte Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL, „die vom gegenseitigen Respekt geprägte Gesprächsatmosphäre“. Die GDL hatte mit Hansen getrennt verhandelt.

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