Deutsche Wirtschaft wächst minimal

Die deutsche Wirtschaft ist nicht mehr so stark gewachsen wie zuletzt. Grund dafür ist ein Rückgang an Investitionen sowie der Außenhandel. Trotz Rekord-Export ist der Außenhandel wegen zu vieler Importe rückläufig.
von  dpa
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft ist zurückgegangen.
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft ist zurückgegangen. © dpa

Wiesbaden - Deutschlands kauflustige Verbraucher halten die Konjunktur auf Kurs. Insgesamt ist die deutsche Wirtschaft im Sommer allerdings etwas weniger schwungvoll gewachsen als zuletzt: weil Unternehmen weniger investierten und weil vom Außenhandel keine Impulse kamen.

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent. Im Frühjahr war die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich noch um 0,4 Prozent gewachsen, zu Jahresbeginn um 0,3 Prozent.

Lesen Sie hier: Ab 25. November: Fälschungssicher: Neuer 20-Euro-Schein kommt

Wachstumstreiber war erneut vor allem die Binnennachfrage. Sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben konnten weiter zulegen, berichteten die Statistiker.

Hingegen hat die schwächelnde Weltkonjunktur das Wachstum etwas gebremst. Die Anlageinvestitionen waren leicht rückläufig, und auch der Außenhandel bremste nach vorläufigen Berechnungen das Wachstum: Zwar bewegen sich die Ausfuhren auf Rekordkurs, aber die Importe stiegen deutlich stärker stiegen als die Exporte.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe, nannte die Wachstumsrate "in Anbetracht der globalen Widrigkeiten akzeptabel". Aus Sicht von ING-DiBa-Chefökonom Carsten Brzeski bringen die BIP-Zahlen jedoch keine Erleichterung: "Sie zeigen nur, dass der von niedrigen Zinsen, einem starken Arbeitsmarkt mit steigenden Löhnen und der Mini-Inflation getriebene Konsum die Schwäche von Industrie und Außenhandel noch kompensieren kann."

Lesen Sie hier: "Umweltbonus" geplant: Berlin hat noch nicht über neue E-Auto-Anreize entschieden

Doch die Sommerschwäche der deutschen Industrie scheine mehr zu sein als eine ferienbedingte Delle, sagte Brzeski: "Die Turbulenzen in den Schwellenländern und die Verlangsamung des chinesischen Wachstums haben jetzt auch Spuren in der deutschen Wirtschaft hinterlassen."

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Wirtschaftswachstum allerdings leicht beschleunigt: Das preisbereinigte BIP stieg im dritten Quartal auf Jahressicht um 1,8 Prozent - nach 1,6 Prozent im zweiten und 1,2 Prozent im ersten Vierteljahr 2015.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.