Der richtige Weg
Studieren ist ein Fulltime-Job geworden – Stress inklusive. AZ-Volontär Kasanobu Serdarov über die Uni-Besetzung.
Studenten nehmen ihr Frühstück nicht vor 15 Uhr ein, schauen auf zwei, drei Vorlesungen pro Woche an der Uni vorbei und nehmen Lernbücher nur einmal im Monat in die Hand – wenn sie sie in der Bibliothek zurückgeben müssen. So zumindest das gängige Klischee, das sich bei vielen immer noch hartnäckig hält. Doch mit der Uni-Realität hat das inzwischen nichts mehr zu tun. Um das zu zeigen, begehren die Studenten jetzt auf.
Das Uni-Leben hat sich bedeutend verändert. Während man früher entspannt vor sich hin studieren konnte und den Abschluss irgendwann zwischen dem achten und zwölften Semester machte, müssen heute drei Jahre bis zum Bachelor reichen – und wehe, man hat dabei nicht Auslandserfahrung und vier Praktika im Lebenslauf angesammelt. Die Folge: Mehr Prüfungen, ständige Anwesenheitspflicht in den Kursen, kaum Wahlmöglichkeiten bei Nebenfächern.
Dazu kommt der Druck der Studiengebühren. Für manche Studenten mögen 500 Euro nicht viel Geld sein, für andere bedeuten sie eine enorme Belastung. Und was haben die Studis davon? Bessere Lehrbedingungen? Bestimmt nicht. Wer heute einen Hörsaal betritt, denkt im ersten Moment eher an eine Bundeswehrunterkunft als an einen Raum, in dem ungestörtes Lernen möglich sein soll – so überfüllt sind die Räume oftmals.
Die Besetzung der Uni ist der richtige Weg, die Gesellschaft aufzurütteln und mit alten Klischees aufzuräumen. Denn Studieren ist inzwischen ein echter Fulltime-Job geworden – Stress inklusive.
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