Dax fällt auf tiefsten Stand seit November 2009

Sorgen um die Konjunktur und das europäische Bankensystem haben den Dax am Freitag auf den tiefsten Stand seit November 2009 gedrückt.
dpa |
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Sorgen um die Konjunktur und das europäische Bankensystem haben den Dax am Freitag auf den tiefsten Stand seit November 2009 gedrückt. Gegen Mittag zeigte sich der deutsche Leitindex etwas erholt vom Tagestief bei 5.345,36 Punkten und verlor noch 3,77 Prozent auf 5.391,80 Punkte.

Frankfurt - Auch der VDax New, der als Indikator für die Schwankungsbreite zugleich das Maß an Nervosität der Anleger abbildet, fiel wieder leicht zurück. Am Donnerstag hatte der Dax mit einem Minus von knapp sechs Prozent bereits den größten Tagesverlust seit November 2008 erlitten. Der MDax der mittelgroßen Werte gab am Freitag um 3,49 Prozent auf 8.235,43 Punkte nach, und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 1,62 Prozent auf 675,39 Punkte.

Die Konjunktur- und Bankensorgen seien dafür verantwortlich, dass Investoren ihre risikobehafteten Anlagen wie Aktien auf den Markt werfen, sagte Stratege Ben Potter von IG Markets. Das Kaufinteresse vom Wochenbeginn durch Schnäppchenjäger und Deckungskäufe sei wieder verschwunden. Vor dem Wochenende dürften Investoren weitere Positionen glattstellen. Die Agenda ist indes dünn. Die Anleger dürften sich vor dem Wochenende darauf konzentrieren ihre Portfolios vor dem Wochenende vor neuerlichen Risiken zu schützen.

Unternehmensnachrichten waren vor dem Wochenende noch spärlicher gesät als zuletzt. Die Halbleiterwerte, die nach der Senkung der Jahresziele von Hewlett-Packard (HP) und schlechten Daten des Industrieverbandes nordamerikanischer Halbleiterausrüster SEMI massiv unter Druck geraten waren, konnten sich etwas erholen: Infineon verloren zuletzt noch 2,25 Prozent auf 5,380 Euro, für Dialog Semiconductor ging es im TecDax um 1,50 Prozent auf 11,465 Euro bergab.

Die SAP-Titel büßten nach anfangs freundlicher Entwicklung 3,23 Prozent auf 33,155 Euro ein. Software AG gewannen indes als zweitbester TecDax-Wert 2,54 Prozent auf 27,225 Euro. Marktexperten sprachen von Übernahmefantasien, nachdem HP Pläne für den Kauf der britischen Software-Firma Autonomy bestätigt hatte.

Auch Analystenkommentare sorgten für Bewegung. Die Aktien von United Internet büßten 3,30 Prozent auf 10,705 Euro ein, nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs sie abgestuft hatte und nun eine Verkaufsempfehlung ausspricht. Es stünden Fragezeichen hinter den Kosten in der wachstumsstarken Applications-Sparte, schrieb Analyst Hugh McCaffrey. Dies sei wesentlich für den Wert von United Internet und dürfte seiner Meinung nach zu niedrigeren Margenprognosen und sinkenden Bewertungsmultiplikatoren führen. Das wertträchtige Geschäft mit Internetzugängen könne dies nicht vollständig auffangen, zumal er auch diese Sparte als strukturell nicht besonders gut positioniert ansieht.

Für die Aktien der konjunktursensiblen Autobauer ging es ungeachtet einer positiven Studie bergab: BMW verloren 5,45 Prozent auf 51,20 Euro und Daimler gaben um 4,94 Prozent auf 33,900 Euro nach, obwohl die US-Investmentbank Goldman Sachs für die Münchener bei einem leicht gesenkten Kursziel ihr Kaufvotum bekräftigt und Daimler sogar hochgestuft hatte.

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