Das müssen Sie mit Ihrem Geld tun!
MÜNCHEN - Die Finanzkrise verunsichert die Verbraucher: An den Börsen rauschen die Aktienkurse in die Tiefe. In unseren Nachbarländern stehen Menschen vor ihren Banken Schlange, weil sie ihr Geld zurückholen wollen. Die AZ zeigt, wo man sein Geld in der Krise am besten parkt - und wo nicht.
Girokonto
Das Geld, das hier liegt, sollten Sie dort lassen. Es ist nicht nur durch die Einlagensicherung der Bank geschützt, sondern auch noch durch die Garantiezusage der Bundesregierung. Zuviel sollte aber auf dem Girokonto nicht drauf sein. Das Geld dort bringt keine Zinsen. Also nur soviel, wie Sie für alltägliche Zahlungen brauchen.
Sparbuch
Auch hier müssen Sie sich keine Sorgen um ihr Geld machen. Einlagensicherung und Frau Merkels Wort gelten auch für Sparbücher. Also: Geld drauflassen. Wenn Sie frisches Geld parken wollen, sollten Sie das aber nicht auf dem Sparbuch tun. Da sind die Zinsen zu niedrig und es ist zu unflexibel. Wählen Sie dann lieber ein Tagesgeldkonto.
Tages-/Festgeld
Termingelder sind ebenso sicher wie Girokonto und Sparbücher. Größere Beträge sollten sie auf mehrere Konten bei verschiedenen Banken verteilen – jeweils bis zu 20000 Euro. Das ist die Grenze für die gesetzliche Einlagensicherung. Auf diese Art streuen Sie ihr Risiko, sollte doch einmal eine Bank pleite gehen.
Bausparguthaben
Auch das können Sie getrost liegen lassen. Die Guthaben der Bausparkassen sind voll durch die Einlagensicherung gedeckt. Außerdem sind Bausparkassen relativ krisensicher, weil sie sich fast nur über die Einlagen der Sparer refinanzieren. Frisches Geld in einen Bausparer anlegen sollten Sie aber nur, wenn Sie wirklich bauen wollen.
Staatspapiere
Viel sicherer als damit geht es derzeit kaum. Das Geld, das in Staatspapieren steckt, wäre nur dann verloren, wenn es einen Staatsbankrott gäbe. Bei deutschen Bundesanleihen oder Bundesobligationen haben Sie daher nichts zu befürchten. Sie empfehlen sich derzeit auch, wenn Sie Geld längerfristig und sicher anlegen wollen.
Aktien und Aktienfonds
„Auch wenn’s wehtut: Aktien sollten Sie verkaufen“, rät Constanze Hintze vom Finanzdienstleister Svea Kuschel und Kolleginnen. Die Anteilsscheine sind derzeit einfach zu heiß. Dasselbe gilt für reine Aktienfonds. Wer auf die Börse setzen will, sollte in Mischfonds umschichten, die ihre Aktienquote in solchen Phasen auf Null fahren. So entstehen keine neuen Verluste mehr – aber wenn der Markt wieder dreht, ist man dabei.
Lebensversicherung
Ihre langlaufende Lebensversicherung sollten Sie behalten. Unter dem Crash leidet zwar die Überschussbeteiligung. Die Aktienquote vieler Versicherer liegt aber unter 10 Prozent. Was Ihnen immer bleibt, ist der Garantiezins. Er liegt bei älteren Verträgen zum Teil bei 4 Prozent.
Betriebsrente
Hier gilt dasselbe wie für die Lebensversicherung: Lassen Sie das Geld liegen. Was Sie überprüfen sollten: Ob es sich bei der Versicherung um eine Fondspolice handelt, das Guthaben also in (raus) Aktienfonds fließt. Ist das der Fall, kann es möglicherweise sinnvoll sein, auf (raus) weniger risikoreiche Fonds zu wechseln.
Riester-Rente
Riester-Sparer müssen sich keine Sorgen machen: Ihre Einzahlungen plus die staatlichen Zulagen sind garantiert. „Wer privat fürs Alter vorsorgen möchte, sollte eine Riester-Vertrag abschließen“, sagt Expertin Hintze. Schon alleine die Zulagen sichern eine Mindestverzinsung des eingezahlten Geldes.
Gold
Wer schon Gold besitzt, der sollte es jetzt auch behalten. Der Ansturm auf das Edelmetall dürfte die Kurse noch eine Weile steigen lassen. Möchten Sie frisches Kapital in Gold anlegen, dann sollten Sie bedenken: Der Goldkurs ist sehr schwankungsanfällig. Das heißt: Es kann auch schnell wieder steil nach unten gehen.
Andreas Jalsovec
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