Das merk' ich mir!

Ein dauerhaft gutes Gedächtnis ist keine Hexerei. Aber einige grundlegende Regeln sollte man beachten, um es zu bekommen.
von  Abendzeitung
Gedächtnistraining: Aufmerksamkeit, Wiederholung, Visualisierung und Organisation sind die vier Schlüssel zur guten Gedächtnisleistung.
Gedächtnistraining: Aufmerksamkeit, Wiederholung, Visualisierung und Organisation sind die vier Schlüssel zur guten Gedächtnisleistung. © Erwin Schneider / Schneider Press / Das Neue Blatt

Köln - Ein dauerhaft gutes Gedächtnis ist keine Hexerei. Aber einige grundlegende Regeln sollte man beachten, um es zu bekommen.

„Wie war nochmal die Durchwahl vomChef?Wie hieß noch dieser sympathische Vertriebsleiter, den ich letzte Woche auf der Messe kennengelernt habe? Sie wissen schon ... der mit der grünen Krawatte... !“ Wer sich solche oder ähnliche Fragen öfters stellen muss, der sollte über ein Gedächtnistraining nachdenken. Zumindest, wenn er /sie ehrgeizige Karriereziele hat. Solche Gedächtnislücken können ganz schön am Selbstbewusstsein zehren. Zudem beschwören sie im Unterbewusstsein gleich das nächste ‚Gedächtnisversagen' herauf und lassen einen nur oft voller Schrecken resignieren: „Ich habe einfach kein gutes Namensgedächtnis!“

die alten Griechen bereits wussten: Das Gedächtnis funktioniert über Assoziationen und bildliche Vorstellungen. Sie werden dann besonders gut verinnerlicht, wenn sie an einem bestimmten Platz verankert werden. So verknüpften antike Redner die Kernpunkte ihrer Verse mit auffälligen Stellen, Figuren oder Reliefs eines Tempels. Beim Rezitieren erinnerte sich der Vortragende anhand der architektonischen Details an die Verse. Kennedy hat es mal gesagt: Für jeden Menschen ist der eigene Name das wichtigste Wort des eigenen Sprachschatzes. „Daher ist es ein Stück weit Wertschätzung dem anderen gegenüber, jemanden mit seinem Namen anzusprechen. Das signalisiert: Ich habe auch Interesse an Ihrer Person. Das ist etwa bei einem Kunden ein positiver Einstieg in eine Verkaufsverhandlung, so Gedächtnistrainer André Gerhard. „Mit mechanischem Auswendiglernen sollten Berufstätige nicht belästigt werden", sagt Daniel Quathamer. Der Psychologe aus Köln hat mit Studenten an der Universität DuisburgGedächtnistrainingsmethoden untersucht und festgestellt: „Das Gedächtnis wird oft gar nicht trainiert, sondern nur eine bestimmte Gedächtnisleistung, beispielsweise Personennamen merken.“

Aufmerksamkeit, Wiederholung, Visualisierung und Organisation sind für Quathamer die vier Schlüssel zur guten Gedächtnisleistung. Wer das berücksichtigt, für den ist ein gutes Namensgedächtnis keine Hexerei, so André Gerhard, Gedächtnistrainer aus Rottach-Egern: „Unser Gedächtnis ist ein nahezu vollkommenes Werkzeug, das wir nur richtig bedienen müssen. Mit der richtigen Technik ist jeder von uns innerhalb kürzester Zeit in der Lage, ein zuverlässiges und gutes Gedächtnis zu entwickeln.“ Gedächtnis-Strategien sind deshalb wichtiger denn je. „Die Nachfrage nach Informationen in diesem Bereich ist explodiert“, sagt Dolores Tress, Geschäftsführerin vom Bundesverband Gedächtnistraining im bayerischen Laufen. Der Ansatz des Vereins setzt nicht nur auf intellektuelle Leistungen: Gerade Bewegung und Entspannung kämen in Prüfungssituationen zu kurz. Hilfreich sei auch, sich stets auf eine Aufgabe zur jeweiligen Zeit zu konzentrieren. „Multitasking kann das Gehirn nicht“.

Infos: Bundesverband Gedächtnistraining, gedaechtnistraining. memtext.de, 08682/9558 22; effizient-lernen.de, 08022 / 704 714 0

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