Commerzbank hängt weiter am Tropf
Auch heuer kann das Geldhaus wohl keine Zinsen für staatliche Hilfsgelder überweisen
FRANKFURT/MAIN Einmal Pflegefall, immer Pflegefall? 16 Milliarden Euro gewährte der Bund der Commerzbank als stille Einlage. Eigentlich soll das Geld so schnell wie möglich zurückgezahlt werden. Doch obwohl die teilverstaatlichte Bank wieder schwarze Zahlen schreibt, kann sie nicht einmal Zinsen auf die staatlichen Hilfsgelder zahlen.
Der Grund für die nicht enden wollende Misere ist die Commerzbank-Tochter Eurohypo. Eine Abschreibung bei der Immobilienbank schlägt bei der Bilanz der Commerzbank heuer voraussichtlich mit mindestens einer Milliarde Euro zu Buche. Sollte die Abschreibung die Bank in die roten Zahlen drücken, würde der Bund erneut keine Zinsen auf seine stille Einlage erhalten. Eigentlich wären neun Prozent fällig, also rund 1,5 Milliarden Euro.
Immerhin gibt es auch Lichtblicke für die Commerzbank, vor allem wegen der besseren Konjunktur. Sie sorgt dafür, dass die Bank mit weniger Kreditausfällen rechnen muss. Die Commerzbank lebt zu einem guten Teil von Firmenkrediten. Das Kreditinstitut konnte jetzt seine Risikovorsorge um mehr als ein Drittel auf 621 Millionen Euro zurückfahren.
Gute Nachrichten gibt es auch von der Auffanggesellschaft, in die die Commerzbank ihre toxischen Papiere und unerwünschte Geschäftsfelder gepackt hat. Viele Papiere erholten sich wieder – das bedeutet ein Plus von 315 Millionen Euro. Und Finanzvorstand Eric Strutz gelobt: Ab 2012 will die Bank mit der Rückzahlung ihres Kredits vom Steuerzahler beginnen.
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