Bundesbank: Geldvermögen der Deutschen steigt kaum noch

Die Privathaushalte in Deutschland sind reich wie nie. Doch wegen sinkender Zinsen etwa für Festgeld schichten Sparer auf kurzfristige Bankeinlagen um. Nach Abzug der Inflation verlieren viele Geld.
dpa |
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Die privaten Haushalte haben so viel Geldvermögen wie nie. (Symbolbild)
Die privaten Haushalte haben so viel Geldvermögen wie nie. (Symbolbild) © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Frankfurt/Main

Die Bundesbürger sind in Summe reich wie nie, doch zuletzt wuchs ihr Geldvermögen kaum noch. Zum Ende des ersten Quartals summierte es sich nach Angaben der Bundesbank auf 9.053 Milliarden Euro - ein minimaler Anstieg von 9 Milliarden gemessen am Vorquartal. Nach Abzug der Schulden bleibt ein Nettogeldvermögen von 6.913 Milliarden Euro, auch hier nur ein kleines Plus von 5 Milliarden Euro.

Mehr als ein Drittel des Brutto-Geldvermögens (37 Prozent) steckt der Bundesbank zufolge in Bargeld und Sichteinlagen, worauf Sparer bei Bedarf schnell zugreifen können. Vor allem Haushalte mit geringerem Budget bevorzugen solche Anlagen aus Vorsicht. Zum Anstieg der Sichteinlagen trug zudem bei, dass Festgeldanlagen wegen der Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank nicht mehr so lukrativ sind. Viele Menschen schichteten daher Festgeld in kurzfristige liquide Einlagen wie Tagesgeld um. Als Grund dafür sieht die Bundesbank auch "die erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit".

Scheu vor Aktien kostet Rendite

Knapp 20 Prozent des Geldvermögens entfällt zudem auf Aktien, fast 13 Prozent sind Anteile an Investmentfonds und gut 28 Prozent Ansprüche aus Versicherungen und Pensionen. Sparer in Deutschland scheuen traditionell Aktien, dabei brachten gerade die vergangenen starken Börsenjahre hohe Kursgewinne. Im ersten Quartal waren es laut Bundesbank allein 29 Milliarden Euro. 

2024 war das Geldvermögen der Deutschen laut Bundesbank auch dank Kursgewinnen an den Börsen deutlich auf einen Höchstwert gestiegen. Die DZ Bank erwartet, dass das Geldvermögen 2025 und 2026 weniger stark wächst - auch weil sich die hohen Aktiengewinne so nicht wiederholen dürften. 

Der Rekord beim Geldvermögen täuscht darüber hinweg, dass die Inflation daran zehrt: Zwar hat sich die Teuerung im Bereich von zwei Prozent normalisiert, doch Bankeinlagen werfen oft weniger ab. Die Rendite nach Abzug der Inflation lag laut Bundesbank über alle Haushalte bei unter einem Prozent. 

Während die zehn reichsten Prozent demnach von Kursgewinnen bei Aktien profitierten, halte die vermögensärmere Hälfte ihr Geldvermögen fast komplett in den risikoarmen Bankeinlagen und Versicherungsansprüchen. Immobilien, für viele Haushalte ein erheblicher Bestandteil ihres Vermögens, berücksichtigt die Bundesbank nicht.

Große Schere bei Vermögen

Das gewaltige Geldvermögen ist nach früheren Angaben der Bundesbank ungleich verteilt. Etwa die Hälfte entfällt auf die vermögendsten zehn Prozent: etwa vier Millionen Haushalte. Dort mehrt sich das Vermögen kräftiger, weil sie im Schnitt stärker in Aktien und Fonds investieren als ärmere Haushalte. Am unteren Ende der Skala finden sich laut Bundesbank etwa 20 Millionen Haushalte, auf die nur acht Prozent des Geldvermögens entfällt.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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