BMW übertrifft nach Gewinnsprung Vorkrisenniveau

BMW verdient besser als vor der Krise. Für das zweiten Quartal meldete der Münchner Autobauer am Dienstag einen Gewinn nach Steuern von 834 Millionen Euro Gewinn.
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MÜNCHEN - BMW verdient besser als vor der Krise. Für das zweiten Quartal meldete der Münchner Autobauer am Dienstag einen Gewinn nach Steuern von 834 Millionen Euro Gewinn.

Damit hat das Unternehmen nicht nur seinen Gewinn aus dem Vorjahresquartal von 121 Millionen vervielfacht sondern übertrifft auch die Niveaus der Jahre 2006 und 2007. Der Umsatz wuchs um 18,3 Prozent auf 15,348 Milliarden Euro und damit schneller als der Absatz, der 12,5 Prozent zugelegt hatte. In den ersten sechs Monaten summiert sich der Umsatz auf 27,791 Milliarden, der Gewinn auf 1,158 Milliarden Euro.

„Wir blicken auf ein außerordentlich starkes zweites Quartal zurück“, sagte Finanzchef Friedrich Eichiner, dämpfte aber die Erwartungen. Die Aussichten seien zwar gut, die aktuelle Entwicklung könne man aber nicht einfach linear fortschreiben. Juli und August seien immer etwas schwächere Monate, zudem kämen im zweiten Halbjahr Kosten durch die Einführung neuer Modelle auf das Unternehmen zu und auch beim aktuellen wirtschaftlichen Aufschwung müsse man noch sehen, wie nachhaltig er sei.

BMW bestätigte seine im Juli erhöhte Prognose, im laufenden Jahr mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge verkaufen und im Autosegment eine operative Marge von 5 Prozent erreichen zu wollen. Im Bezug auf die Marge ist dies zurückhaltend: Im zweiten Quartal lag sie im Autosegment mit 9,6 Prozent fast doppelt so hoch und erreichte bereits jetzt das Ziel von 8 bis 10 Prozent, das sich BMW eigentlich erst für das Jahr 2012 gesteckt hat. Konzernchef Norbert Reithofer formulierte vorsichtig: „Wir sind unseren Profitabilitätsziel für 2012 einen großen Schritt näher gekommen“, sagte er.

Kerngeschäft Autos brummt wieder

Der Vorsteuergewinn im Segment Automobile lag bei 938 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte hier noch ein Verlust von 158 Millionen Euro gestanden. Das Kerngeschäft des Konzerns profitierte dabei neben den steigenden Absätzen auch davon, dass BMW teurere Autos verkaufte und weniger Rabatte gewähren musste. Zudem habe man die Kostenstruktur nachhaltig verbessert, sagte Eichiner. Dazu trage auch die Einführung eines Baukastensystems bei, erklärte Reithofer, ein Effekt, der sich mit jedem neuen Modell weiter verstärken werde.

Für weiteres Absatzwachstum will sich BMW nicht nur auf China verlassen, wo das Unternehmen im ersten Halbjahr seine Verkäufe verdoppelt hatte. Durch neue Modelle würden sich die Absatzschwerpunkte im zweiten Halbjahr sogar eher nach Europa und in die USA verlagern, kündigte Eichiner an. Reithofer sagte, man strebe eine ausgewogene Volumenverteilung zwischen den Regionen an.

Kapazitätsgrenzen absehbar

Zudem erhöhten die steigenden Absätze auch die Auslastung der Fabriken. Für das Gesamtjahr rechne man mit einer Quote von über 90 Prozent, sagte Reithofer. Teilweise sei absehbar, dass man an Kapazitätsgrenzen komme.

In seiner Finanzsparte konnte BMW ebenfalls zulegen. Das Vorsteuerergebnis stieg auf 379 Millionen Euro nach 81 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Refinanzierungsbedingungen hätten sich verbessert und die Kreditausfallquote sei gesunken, sagte Eichiner.

Auch in der kleinen Motorrad-Sparte lief es für BMW blendend: Der Umsatz sprang im zweiten Quartal um 30,7 Prozent auf 439 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn stieg von 24 Millionen auf 53 Millionen Euro.

An der Börse kamen die BMW-Zahlen blendend an. Mit Zuwächsen von mehr als 4 Prozent führen die Aktien des Autobauers am Vormittag die Liste der Gewinner im DAX an.

DAPD

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