Bio oder Öko?

Der AZ-Redakteur Michael Heinrich über das große Dilemma im Ökolandbau
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Bio-Äpfel in einem Münchner Geschäft. Ein Großteil der Ware muss inzwischen aus dem Ausland importiert werden.
Schramek Bio-Äpfel in einem Münchner Geschäft. Ein Großteil der Ware muss inzwischen aus dem Ausland importiert werden.

Es ist Fluch der guten Tat: In Deutschland ist einerseits die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln sprunghaft angestiegen. Andererseits kommt die Bio-Landwirtschaft mit der Produktion nicht mehr nach. Die paradoxe Folge: Bio-Produkte müssen aus anderen Ländern importiert werden.

Der Verbraucher steht jetzt vor der Frage: Ist es mir wichtiger, wirklich rückstandsfreie Produkte zu verzehren – und nehme ich dafür in Kauf, dass die Ware mit schlechterer Umweltbilanz aus fernen Ländern zu uns transportiert werden muss? Oder, im Umkehrschluss: Ist mir der klimaschädliche Transport so zuwider, dass ich lieber auf das Etikett „bio“ verzichte?

Es gibt keine Standardantwort, jeder muss nach seinen Prioritäten entscheiden. Darüber hinaus ist es aber vordringlich, den Anbau von Bio-Produkten zu fördern. Die Politik ist gefordert. Es muss die finanzielle Förderung von Biogasanlagen gedrosselt werden, durch die für den Landwirt der Anbau von Mais oder Gras lukrativer wird als der von Bio-Lebensmitteln.

Und: Es muss den Bauern mehr finanzielle Hilfe gewährt werden für die Umstellung ihrer Produktion auf Bio und die Vermarktung ihrer Produkte. Auch auf Kosten der konventionellen Landwirtschaft Ein Vorreiter könnte Bayern sein: Bis 2020 soll sich die Menge der produzierten Bio-Waren verdoppeln. Ob dafür allerdings die zunächst bereitgestellten 5,4 Millionen Euro reichen, ist fraglich.

 

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