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Christoph Landsgesell, AZ-Mitarbeiter, über die Verteilung des Wachstums. Die Reallöhne sinken seit vielen Jahren – wie lange noch?
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AZ-Reporter Christoph Landsgsell über den EasyCash-Skandal.
Daniel von Loeper AZ-Reporter Christoph Landsgsell über den EasyCash-Skandal.

Christoph Landsgesell, AZ-Mitarbeiter, über die Verteilung des Wachstums. Die Reallöhne sinken seit vielen Jahren – wie lange noch?

Mehr Export, höhere Wachstumsprognosen, volle Auftragsbücher, die Kurzarbeit und die Krise sind passé: Die Wirtschaft floriert – nur die Arbeitnehmer merken davon nichts. Die Reallöhne der Deutschen sinken seit Jahren, wir sind Schlusslicht in Europa, weit abgeschlagen hinter Nachbarn wie Frankreich, Italien oder Österreich. Nur deshalb ist Deutschland im Export so erfolgreich. Weil, wie das „Handelsblatt“ schreibt, man inzwischen wisse, dass deutsche Beschäftigte „zu den bescheideneren der Welt“ gehören.

Weil viele in der Krise verzichteten, sollen die Arbeiter jetzt auch etwas vom Gewinn abbekommen, findet Bundesarbeitsministerin von der Leyen. Sie appelliert an die Gerechtigkeit: „Der Aufschwung gehört zunächst den Menschen, die ihn erarbeiten.“

Ein schöner Satz. Würde er nur erhört werden. Denn die Beschäftigten sollten sich keine großen Hoffnungen auf Lohnsteigerungen machen. Kaum ist der Aufschwung da, wird gewarnt, dass er bald schon wieder abflauen könnte. Die Präsidenten der Arbeitgeberverbände warnen schon wieder mit dem Schreckensszenario der Krise. Bloß alles verhindern, was das Wachstum bremst. Dabei wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt: Die Angestellten, die sich in den letzten Jahren mit Mini-Erhöhungen abspeisen ließen, könnten bei den nächsten Verhandlungen von den guten Geschäften ihrer Unternehmen profitieren. Der Aufschwung gehört ihnen.

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