Bericht: Linde steht vor Milliardenübernahme
Der Industriegasekonzern Linde ist einem Medienbericht zufolge an einer Übernahme des US-Sauerstoffgeräte-Herstellers Lincare interessiert. Linde sei bereit, rund 3,4 Milliarden US-Dollar "oder mehr" für Lincare zu bezahlen.
London/München - Das berichtete das Finanzblog "Alphaville" der "Financial Times" am Mittwochabend unter Berufung auf gut unterrichtete Quellen. Ein Sprecher von Linde wollte den Bericht am Donnerstag nicht kommentieren.
Lincare sei in einem Auktionsprozess zum Verkauf angeboten worden, schreibt das Blog. Finanzkreise hätten zudem über ein Interesse auch des französischen Linde-Konkurrenten Air Liquide und eines Finanzinvestors berichtet. An der Nasdaq sprangen die Papiere von Lincare daraufhin um gut 23 Prozent nach oben. Das Linde-Papier gab dagegen nach.
Für Linde-Chef Wolfgang Reitzle wäre der Zukauf sechs Jahre nach der Übernahme des britischen Gase-Spezialisten BOC noch einmal ein großer Wurf. In Branchenkreisen wird seit langem damit gerechnet, dass der 63-Jährige Manager seine Karriere vor seinem Vertragsende im Jahr 2014 noch mit einer großen Übernahme krönen will. Unter Reitzles Führung war Linde bereits in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um 7,1 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden Euro.
Der Medizintechnik-Markt gehört für Linde zu den Wachstumsfeldern. Linde könne mit einem Kauf von Lincare sein Angebot maßgeblich ergänzen, heißt es im Blog weiter. Bislang sei der deutsche Industriegase-Produzent stark bei der Versorgung von Kliniken. Lincares Stärke sei die Versorgung von Patienten im Heimbereich mit Sauerstoffgeräten, Geräten zur Ernährung und zur Zuführung von Medikamenten.
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