Benzinpreise auf hohem Niveau stabil
Die Benzinpreise verharren vor Ostern auf hohem Niveau. Bundesweit zahlt man durchschnittlich 1,58 bis 1,59 pro Liter Super.
Hamburg - Der bundesweite Durchschnittspreis für Superbenzin bewegte sich auch am Donnerstag zunächst im Bereich von 1,58 bis 1,59 Euro. Das entspricht den Preisen in den vergangenen beiden Wochen.
Diesel ist dagegen etwas günstiger geworden und liegt ungefähr bei 1,46 Euro. Damit ist Benzin fast so teuer wie im Rekordsommer 2008; ein neues Allzeit-Hoch wurde jedoch bis Donnerstagmittag nicht ganz erreicht.
Der Blick auf die Benzinpreise wird in diesem Jahr erschwert durch die missglückte Einführung des Bio-Kraftstoffs E10, der vorübergehend zu einer uneinheitlichen Tankstellen-Landschaft in Deutschland geführt hat. Während E10 im Norden und Westen der Republik noch gar nicht angekommen ist, ist im Süden und Osten nicht überall Superbenzin mit 95 Oktan erhältlich.
Dort wird teilweise unter der Bezeichnung Super ein höherwertiges Benzin mit 98 Oktan zu einem höheren Preis angeboten. Auch das E10-Benzin enthält nicht unbedingt zehn Prozent Bio-Ethanol; das ist nur die Obergrenze. Unter den Autofahrern herrscht deshalb beträchtliche Verwirrung.
Der Automobilclub ADAC erneuerte seine österliche Kritik an der Mineralölwirtschaft. Rein am Gewinn motivierte Mitnahmeeffekte durch Preiserhöhungen der Konzerne seien rund um Ostern oder Weihnachten noch stärker ausgeprägt als in normalen Wochen, sagte Präsident Peter Meyer der Tageszeitung "Die Welt". Sein Sprecher Andreas Hölzel ergänzte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass der Verein neue Einsichten des Bundeskartellamtes erwarte. Das Amt will im Mai die lange erwarteten Ergebnisse einer sehr intensiven Sektoruntersuchung des Kraftstoffmarktes in Deutschland vorlegen.
Hölzel empfahl den Autofahrern, vor allem auf den Autobahnen nach Tankstellen am Rand der großen Stecken Ausschau zu halten. "Es lohnt sich immer, einfach mal abzufahren." Eine ADAC-Erhebung habe ergeben, dass Kraftstoffe der gleichen Tankstellenmarke abseits der Fernstraßen bis zu sieben Cent je Liter billiger seien. Zudem gibt es Untersuchungen, nach denen der Sprit vor Wochenenden und Feiertage oft teurer ist als danach, also vor allem der Freitag ein teurer Tag zum Tanken ist. Montags ist es dagegen eher günstig, vor allem vormittags.