Ben & Jerry's künftig vielleicht auch ohne Ben

Als die Gründer ihre Eismarke Ben & Jerry's an Unilever verkauften, sicherten sie sich das Recht auf politischen Aktivismus. Einer der beiden sah sich gegängelt und ging. Der andere folgt vielleicht.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Gründer Cohen: "nicht Teil einer Firma bleiben, die ihre soziale Mission nicht verwirklichen kann" (Archivbild)
Gründer Cohen: "nicht Teil einer Firma bleiben, die ihre soziale Mission nicht verwirklichen kann" (Archivbild) © Jacquelyn Martin/AP/dpa
München/Burlington

Die Eismarke Ben & Jerry's verliert nach fast einem halben Jahrhundert möglicherweise bald auch ihren zweiten Mitgründer. Sollte der von Ben Cohen und dem Co-Gründer Jerry Greenfield angestrebte Rückkauf vom Lebensmittelmulti Unilever nicht gelingen, werde er "nicht Teil einer Firma bleiben, die ihre soziale Mission nicht verwirklichen kann", sagte Cohen der "Süddeutschen Zeitung". 

Greenfield hatte schon im September seinen Rückzug bekanntgegeben - mit dem Vorwurf, Unilever habe politische Aktivitäten unterbunden. "Jerry hat ein großes Herz und eine niedrige Toleranz für Konflikte. Er konnte diese ganze Situation nur schwer ertragen", wird Cohen in der Zeitung zitiert.

Welche Kampagne die Gründer gestartet haben

Die beiden Gründer der Eiscrememarke haben eine Kampagne namens "Free Ben & Jerry’s" gestartet. "Die Mission der Kampagne ist einfach", heißt es auf deren Webseite. "Die Magnum Ice Cream Company soll Ben & Jerry's erlauben, ein unabhängiges Unternehmen zu werden, mit sozial orientierten Investoren, das wieder frei ist, seine soziale Mission zu erfüllen und seine Markenwerte ohne Kompromisse zu leben." Im Mai war Cohen beispielsweise bei einer Protestaktion gegen den Gaza-Krieg im US-Kongress festgenommen worden. 

Greenfield und Cohen hatten sich bei dem Verkauf an den Lebensmittelriesen im Jahr 2000 das Recht festschreiben lassen, für ihre Werte einzustehen. Beide blieben im Unternehmen - auch wenn sie das Geschäft nicht mehr steuerten. 

"Für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte"

Mehr als 20 Jahre lang habe man sich auch unter dem Dach von Unilever "für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte" eingesetzt, begründete Greenfield seinen Rückzug im September. Jetzt sei Ben & Jerry's aber "zum Schweigen gebracht worden", aus Angst, die Mächtigen zu verärgern. 

Der Mutterkonzern wies die Vorwürfe damals zurück. Man sei anderer Meinung und habe ein "konstruktives Gespräch" mit beiden Gründern gesucht, hieß es in einer Stellungnahme. Unilever will sein Eiscreme-Geschäft - inklusive Ben & Jerry's - bald in ein eigenständiges Unternehmen auslagern, hatte aber bislang keine Absicht zum Verkauf.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.