Baywa tilgt 650 Millionen Schulden mit Verkauf

Die mit Milliardenschulden belastete Baywa mindert die Last der Kredite mit dem Verkauf einer großen niederländischen Tochter.
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Die Baywa reduziert ihren Schuldenberg durch den Verkauf einer Beteiligung.
Die Baywa reduziert ihren Schuldenberg durch den Verkauf einer Beteiligung. © David-Wolfgang Ebener/dpa
München

Der Mischkonzern Baywa reduziert seine Milliardenschulden mit dem Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra. Diese kehrt mit dem Verkauf an die Firmengruppe First Dutch nun wieder in niederländische Hände zurück. Baywa und der First-Dutch-Eigentümer Peter Goedvolk haben sich auf den Verkauf geeinigt, wie der Münchner Agrar-, Bau- und Energiekonzern mitteilte. Die Kreditlast der Baywa soll damit um 650 Millionen Euro sinken. Der Verkauf soll im dritten Quartal abgeschlossen werden. 

Niedriger Verkaufspreis, hohe Schuldentilgung

Der Verkaufspreis beträgt laut Pflichtmitteilung an die Börse lediglich 125 Millionen Euro. Der weitaus größere Teil der Schuldenreduzierung ergibt sich daraus, dass die Cefetra offenbar selbst hohe Kredite in den Büchern stehen hat: Das Herauslösen der Cefetra aus der Baywa-Bilanz soll die Schulden um 500 Millionen Euro mindern. Die Cefetra-Gruppe ist Lieferant von Agrarrohstoffen unter anderem für die Futtermittelherstellung, ein weiteres Geschäftsfeld ist der Getreidehandel. 

Die Baywa war im Sommer 2024 in finanzielle Schwierigkeiten geraten, maßgeblich verursacht durch stark gestiegene Zinszahlungen für die Kredite bei gleichzeitigen roten Zahlen im Tagesgeschäft. Die lang- und kurzfristigen Finanzschulden summierten sich auf über fünf Milliarden Euro. 

Sanierung bis Ende 2028

Die Sanierung soll Jahre dauern und Ende 2028 abgeschlossen sein. Wesentlicher Bestandteil des Plans ist der Verkauf ausländischer Töchter und Beteiligungen. Bereits beschlossen ist der Verkauf des Baywa-Anteils an ihrem österreichischen Pendant RWA. Beide Verkäufe zusammen reduzieren die Schuldenlast laut Baywa um 1,1 Milliarden Euro.

Die Baywa hatte die Cefetra 2012 übernommen, der damalige Kaufpreis war ebenfalls 125 Millionen Euro. Der frühere Konzernchef Klaus Josef Lutz wollte die Baywa damit in einen globalen Akteur im Agrarhandel verwandeln. Geht die Sanierung bis 2028 planmäßig über die Bühne, wird die Baywa wieder - wie in Jahren vor Lutz' Internationalisierungsstrategie - ein weitgehend auf Deutschland beschränktes Unternehmen sein.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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