Bayerische Metaller hoffen auf Nordrhein-Westfalen

"Der heutige Warnstreiktag ist unsere letzte Warnung an die Arbeitgeber, mit uns einen Tarifabschluss bis Ostern zu finden, der alle unsere Forderungen berücksichtigt: Kaufkraft stärken, Beschäftigung sichern, Zukunftsperspektiven schaffen", sagte Horn. Die IG Metall rief für Freitag die Spätschichten in den BMW-Werken München, Dingolfing, Landshut, Regensburg und Wackersdorf auf, zwei Stunden früher Feierabend machen. Auch bei vielen Autozulieferern in Bayern gab es Warnstreiks.
Die IG Metall fordert für die bundesweit rund 3,8 Millionen Beschäftigten vier Prozent mehr Lohn oder bei Betrieben in der Krise eine entsprechende Verkürzung der Arbeitszeit. Die Arbeitgeber in Bayern bieten für 2021 eine Nullrunde und noch unbezifferte Lohnerhöhungen 2022. Außerdem wollen sie bei schlechten Geschäftszahlen automatisch vom Tarifvertrag abrücken können.
In Nordrhein-Westfalen verkündete die IG Metall nach der sechsten Verhandlungsrunde am Freitag eine weitere Annäherung bei den Themen Beschäftigungssicherung und Zukunftstarifverträge. Das dortige Angebot einer Einmalzahlung von 350 Euro für dieses Jahr lehnte die Gewerkschaft aber als unzureichend ab. Der IG-Metall-Vorstand werde nun "entscheiden, ob vor Ostern ein weiterer Lösungsversuch in Nordrhein-Westfalen unternommen wird". Schon am Mittwoch hatte die IG Metall Baden-Württemberg nach der fünften Verhandlungsrunde dort für alle Themen "Lösungskorridore" gesehen.
In Bayern dagegen wurden die Verhandlungen Ende Februar nach der vierten Runde vertagt. Hier arbeiten rund 840 000 Beschäftigte in der Branche. Letzter Pilotabschluss in Bayern für die Metall- und Elektroindustrie in Deutschland war 2013.
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