Banken-Desaster: Ermittlungen gegen Stoiber-Intimus
MÜNCHEN - In der Affäre um die Bayerische Landesbank ermittelt die Justiz jetzt auch gegen Rudolf Hanisch. Er war Vizechef der Bank und Amtschef des damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU).
Die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstagausgabe) berichtete vorab, die Münchner Staatsanwaltschaft verdächtige damit nunmehr vier Ex-Vorstandsmitglieder der BayernLB, durch einen zu teuren Kauf der maroden österreichischen Bank Hypo Alpe Adria Vermögen der Staatsbank veruntreut zu haben. Hanisch selbst und sein Anwalt hätten sich nicht geäußert.
Ein ehemaliges Vorstandsmitglied der BayernLB sagte dem Blatt, er empfinde es als ungerecht, dass die Strafverfolger nur frühere Manager beschuldigten, nicht aber die Politiker, die seinerzeit dem Verwaltungsrat angehört hatten. Schließlich habe das Kontrollgremium die Strategie vorgegeben, ins Ausland zu expandieren. Im Verwaltungsrat saßen der Zeitung zufolge damals unter anderem die Minister Kurt Faltlhauser, Erwin Huber und Günther Beckstein sowie weitere CSU-Politiker einschließlich des heutigen Fraktionschefs im Landtag, Georg Schmid. Gegen sie seien keine Ermittlungen absehbar.
Die „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstagausgabe) berichtete vorab, in Berlin hätten Ermittler am Montag die Räumlichkeiten der BayernLB-Tochter Deutsche Kreditbank (DKB) durchsucht. Die Federführung habe die Staatsanwaltschaft in München gehabt. (ddp)