Bahn und Lokführer starten entscheidende Tarifverhandlung

Die Deutsche Bahn und ihre streikerprobten Lokführer haben sich zur entscheidenden Verhandlung über einen neuen Tarifvertrag getroffen. Die Arbeitgeber der Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben die Gespräche am Vormittag begonnen.
dpa |
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Die Deutsche Bahn und ihre streikerprobten Lokführer haben sich zur entscheidenden Verhandlung über einen neuen Tarifvertrag getroffen. Die Arbeitgeber der Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben die Gespräche am Vormittag begonnen.

Frankfurt/Main - Da sich die Tarifparteien in den vorherigen 13 Verhandlungsrunden entscheidend angenähert hatten, könnte bereits am Dienstag eine Einigung für die 20 000 Lokführer des staatseigenen Konzerns gelingen.

Strittig sind nur noch einige Punkte im DB-Haustarifvertrag - etwa die Einkommenserhöhung und Laufzeit sowie Regeln für Lokführer, die einen Selbstmord auf den Schienen miterleben mussten und danach wegen eines schweren Traumas nicht mehr zurück in den Führerstand können.

Ein Zwischenergebnis steht bereits beim Rahmentarifvertrag mit der DB. Das Regelwerk legt laut GDL-Darstellung die monatlichen Entgelte, vier wichtige Zulagen und die wöchentliche Arbeitszeit fest. Ziel der Gewerkschaft ist es, diesen Rahmenvertrag für die DB-Lokführer auch bei der DB-Konkurrenz in Kraft zu setzen, damit künftig bundesweit zu ähnlich guten Bedingungen wie beim Branchenführer gearbeitet wird.

Bis zu diesem Flächentarifvertrag ist es aber noch weit. Zwischen fünf großen DB-Konkurrenten und der GDL ist die Lage festgefahren, weitere Streiks sind absehbar. Nur mit dem Wettbewerber Keolis (Eurobahn), der Strecken in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bedient, hatte es am Montag eine Annäherung gegeben - im Mai sollen die Gespräche weiterlaufen. Der Vize-GDL-Bundesvorsitzende Norbert Quitter sprach laut Mitteilung von einer "konstruktiven Tarifrunde".

Keolis gehört zu den sechs großen DB-Konkurrenten - bei den übrigen fünf sind die Verhandlungen laut GDL-Darstellung derzeit festfahren. "Es (Keolis) ist das erste Schienenpersonen-Nahverkehrs-Unternehmen, das aus der penetranten Verweigerungshaltung dieser Unternehmen ausgestiegen ist", sagte Quitter in der GDL-Mitteilung.

Zwischen dem Branchenführer DB und der GDL dauern die tariflichen Auseinandersetzungen nun schon rund neun Monate. 13 Verhandlungsrunden waren der am heutigen Dienstag vorausgegangen.

Zuletzt hatten die DB-Lokführer 2008 ein Tarifplus von 11 Prozent und 2009 von 4,5 Prozent erkämpft. Ein DB-Lokführer verdient derzeit im Monat durchschnittlich 2700 Euro brutto plus Zulagen - bei 39 Stunden Wochenarbeitszeit und 29 Tagen Jahresurlaub. Die Konkurrenz der DB zahlt nach GDL-Angaben oft weniger, was die Gewerkschaft mit dem bundesweiten Flächentarifvertrag ändern will.

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