Bahn-Streik dauert das ganze Wochenende

Und (fast) täglich grüßt der Bahn-Streik! Die GDL ruft ab Freitagnachmittag ihre Lokführer erneut dazu auf, die Arbeit niederzulegen. Gestreikt werden soll das ganze Wochenende! Die Bahn wettert.
von  az
Tausenden Zug-Reisende schauen am Wochenende wieder in die Röhre. Ein probates Mittel gegen das Warten auf die Bahn: Zeitung lesen.
Tausenden Zug-Reisende schauen am Wochenende wieder in die Röhre. Ein probates Mittel gegen das Warten auf die Bahn: Zeitung lesen. © dpa

München - Es ist der vierte Streik binnen zehn Wochen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erhöht in den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn erneut den Druck - und kündigt einen bundesweiten Streik an.

Den Personenverkehr trifft es in der Nacht zu Samstag

Nachdem erst am Mittwoch sowohl der Güter- als auch der Personenverkehr fast komplett zum Erliegen kamen, will die GDL ab Freitagnachmittag erneut streiken. Der Ausstand im Güterverkehr soll um 15 Uhr beginnen. In der Nacht zu Samstag sollen ab 2 Uhr die Fern- und Regionalzüge still stehen - bis Montag 4 Uhr. Auch die von der Bahn betriebenen S-Bahnen, wie die in München, sind von dem Streik betroffen. Das teilte die GDL am Freitagvormittag mit.

Besonders pikant an der erneuten Gängelung der Bahn-Reisenden: In sieben Bundesländern beginnen am Wochenende die Herbstferien.

Wie rechtfertig die GDL den Streik?

GDL-Chef Claus Weselsky forderte die Deutsche Bahn auf, "endlich ihre Blockade auf dem Rücken ihrer Kunden zu beenden und mit der GDL zügig über die vorliegenden Tarifverträge für das Zugpersonal zu verhandeln". Er fügte hinzu: "Der Arbeitgeber weiß, dass wir bereit sind, bei den inhaltlichen Verhandlungen auch Zugeständnisse zu machen." Eine Tarifeinheit sei mit der GDL aber nicht machbar.

"Die GDL läuft Amok!" - So reagiert die Bahn

Aus Sicht der Deutschen Bahn hat die GDL jedes Maß verloren. "Die GDL läuft Amok", hieß es am Freitag in einer Erklärung in Berlin. Mehr zur Erklärung der Bahn lesen Sie hier: Bahn wettert: "Die GDL läuft Amok"

Der Kampf GDL vs. Bahn: Wie beurteilen Sie den Tarifstreit? - Machen Sie mit bei der AZ-Umfrage

Die Gewerkschaft verlangt fünf Prozent mehr Geld und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit. Vor allem aber will sie für das übrige Zugpersonal verhandeln. Die Bahn will hingegen verhindern, dass die GDL auch die Rechte der Zugbegleiter, Bordgastronomen und Disponenten vertritt.

Die Lokführer hatten ihre Arbeit in dieser Woche bereits am Mittwoch für 14 Stunden niedergelegt und damit den Zugverkehr in Deutschland teilweise lahmgelegt.

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