AZ-Service: Versicherungen - Kinder richtig schützen

Für den Nachwuchs gibt es viele Angebote der Versicherungen. Wer genau hinsieht, spart nicht nur Geld. Er hilft auch dabei, für seine Liebsten die optimale Vorsorge herauszusuchen.
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Welche Versicherung für die Kleinen abschließen? Die AZ gibt Rat.
dpa Welche Versicherung für die Kleinen abschließen? Die AZ gibt Rat.

Für den Nachwuchs gibt es viele Angebote der Versicherungen. Wer genau hinsieht, spart nicht nur Geld. Er hilft auch dabei, für seine Liebsten die optimale Vorsorge herauszusuchen.

MÜNCHEN Viele Schüler freuen sich schon aufs Schuljahresende. Auch auf die Absolventen von Haupt-, Realschule und Gymnasium wartet bald die große Sause zum Abschluss - und dann der Ernst des Lebens. Die meisten Eltern und Großeltern investieren viel Geld in den Rundum-Sorglos-Versicherungsschutz. Aber längst nicht alles ist sinnvoll, wie Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten (BdV) weiß. Die AZ hat aussortiert, was wirklich wichtig ist und was für die Katz’:

Nur eine Handvoll: Verbraucherschützer sind sich einig: Um ein Kind gut abzusichern, braucht es höchstens eine Handvoll Versicherungen, je nach finanziellem Spielraum. In vielen Fällen ist der Nachwuchs über die elterlichen Policen automatisch mitversichert. Überflüssig und teuer sind Kombi-Angebote aus Versicherungsschutz und Sparen, die Eltern und Großeltern gern zur finanziellen Vorsorge verkauft werden.

Private Unfallversicherung: Eine der wichtigsten Versicherungen für Kinder. Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt zwar, wenn in oder auf dem Weg zur Schule, beim Schulausflug oder Ferienlager etwas passiert. Für Unfälle in der Freizeit und zu Hause greift sie aber nicht. Wichtig: Diese Police ist sehr empfehlenswert, aber allein nicht optimal. Die reine Unfallversicherung zahlt nur bei Invalidität durch einen Unfall, nicht wegen schwerer Krankheit wie Hirnhautentzündung oder Leukämie.

Invaliditätsversicherung: Die zweite wichtige Absicherung für den Nachwuchs. Mit dieser Police wird auch das Krankheitsrisiko abgefedert, in der Regel durch eine lebenslange Rente. Diese sollte mindestens bei 500 Euro pro Monat liegen. Allerdings sind Invaliditätsversicherungen nicht gerade billig. Sie können bis zu 450 Euro im Jahr kosten.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Fehlen Unfall- wie Invaliditätsschutz, kann für ältere Kinder, so ab 16 oder 17 Jahren, auch eine BU abgeschlossen werden, selbst wenn sie noch Schüler sind, meint Rudnik. In jungen Jahren gibt es noch keine gesundheitlichen Einschränkungen, für Schüler noch keinen Berufszuschlag. Die BU bietet wesentlich mehr Schutz als eine private Unfallversicherung, weil sie auch Krankheitsfolgen absichert. Aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten Berufseinsteiger erst nach fünf Beitragsjahren Leistungen bei Erwerbsunfähigkeit. Wichtig: Bei Abschluss auf eine hohe monatliche Rente achten, ab etwa 1000 Euro.

Private Haftpflichtversicherung: Ist für die Eltern ein absolutes Muss, eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Haben die Eltern eine Police für sich selbst abgeschlossen, sind Kinder in der Regel bis zum Ende ihrer Ausbildung kostenfrei mitversichert. Ab 7 Jahren (im Straßenverkehr ab 10) kann der Nachwuchs für Schäden grundsätzlich haftbar gemacht werden.

Risiko-Lebensversicherung: Ratsam für die Eltern, um im Todesfall das Familieneinkommen und damit auch das der Kinder abzusichern. Die Jahresbeiträge sind gering. Bei etwa 150 Euro Prämie im Jahr bekommt das Kind im Ernstfall, je nach Eintrittsalter des versicherten Erwachsenen, zwischen 100000 und 150000 Euro ausgezahlt.

Ausbildungs- oder Aussteuerversicherungen: Unnötig. Häufig stecken Lebensversicherungen dahinter mit festem Auszahlungstermin, zum Beispiel zum 18. Geburtstag. Die Verträge sind meist teuer und unflexibel. Abschlusskosten und Provisionen nagen an der Rendite. Mehr Sinn macht, wenn Verwandte regelmäßig Geld auf ein gut verzinstes Konto einzahlen, festverzinsliche Wertpapiere oder etwa Bundesschatzbriefe kaufen.

Rentenversicherung: Ebenfalls unnötig, auch wenn Versicherer mit speziellen Kinderprodukten massiv dafür werben. Verträge mit Laufzeiten von bis zu 60 Jahren und mehr seien "irrwitzig" und kaum lohnenswert, mahnt Rudnik zur Vorsicht. Besser: In Eigenregie Monat für Monat Geld zurücklegen und kurz- bis mittelfristig anlegen. Das Kind kann das Ersparte flexibler abrufen. Berrit Gräber

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