AZ-Kommentar zum Smartphone-Gau des Samsung Galaxy Note 7: Kunden als Tester

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über Samsungs Pannen-Smartphone Samsung Galaxy Note 7.
von  Torsten Henke
Ein Galaxy Note 7 welches in Flammen aufgegangen ist. AZ-Korrespondent Torsten Henke über den Smartphone-Gau.
Ein Galaxy Note 7 welches in Flammen aufgegangen ist. AZ-Korrespondent Torsten Henke über den Smartphone-Gau. © az-screenshot @ reddit, az

Ein Technologiekonzern, der eines seiner Premium-Produkte vom Markt nehmen muss, weil davon eine ernsthafte Gefährdung für die Kunden ausgeht – das ist mehr als peinlich. Doch die radikale Entscheidung von Samsung, das Galaxy Note 7 einzustampfen, war die einzig richtige. Denn es hat sich gezeigt, dass auch bei den bereits ausgetauschten Geräten der Akku brennen kann. Hätten die Koreaner anders gehandelt, wäre das Gerät für sie zu einem Dauer-Problem geworden. Dann lieber ein Ende mit Schrecken.

Wie aber konnte es so weit kommen? Wer mit Managern von Elektronik-Konzernen spricht, bekommt oft Schwärmereien über die hohe Innovationsgeschwindigkeit der Branche zu hören. Groß sind die Erwartungen der Kunden an die Hersteller, in kürzeren Intervallen neue Geräte zu präsentieren.

Debakel perfekt: Samsung stoppt Verkauf des Note 7

Die Branche sollte ihre Lehren ziehen

Außerdem ist der Konkurrenzdruck groß – so spürt Samsung etwa Apple im Nacken, auch Google rüstet auf.

All das führt mitunter dazu, dass Produkte angeboten werden, die noch nicht ausgereift sind. Das wird dann den Kunden überlassen – mit dramatischen Folgen, wie der Fall Samsung nun zeigt. Für den Konzern ist der Schaden immens, wenn auch nicht existenzbedrohend. Die ganze Branche jedoch sollte aus dem Debakel Lehren ziehen – und künftig ausgereifte Geräte verkaufen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.