AWD will Urteile anfechten

Der Finanzdienstleister AWD will zwei Urteile anfechten, in denen Gerichte mangelnde Aufklärung über die Risiken früher vermittelter Medienfonds festgestellt haben.
dpa |
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Der Finanzdienstleister AWD will zwei Urteile anfechten, in denen Gerichte mangelnde Aufklärung über die Risiken früher vermittelter Medienfonds festgestellt haben.

Hannover - "Wir werden Rechtsmittel einlegen und prüfen, ob wir in höhere Instanzen gehen", sagte ein Unternehmenssprecher in Hannover.

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der in den vergangenen Monaten immer wieder kritisch über AWD berichtet hatte, sprach dagegen von "möglicherweise wegweisenden" Entscheidungen des Landgerichts Braunschweig und des Oberlandesgerichts Naumburg (Sachsen-Anhalt). In einem Fall soll der Kläger die eingezahlte Summe komplett zurückbekommen, im anderen den Großteil des angelegten Geldes.

In Braunschweig hatten nach Angaben des Gerichts zwei ehemalige AWD-Kunden wegen Falschberatung geklagt. Sie sollen nun knapp 15 000 Euro einschließlich Zinsen erstattet bekommen. Trotz der Einschätzung der Richter, wonach der Fonds IMF 3 als Altersvorsorge grundsätzlich ungeeignet war, sieht AWD "gute Chancen für eine Korrektur". Dem Gericht zufolge kann der Finanzdienstleister Berufung einlegen.

In Naumburg monierten die Richter, die Risiken des verwandten Fonds IMF 2 seien im Anlageprospekt nicht angemessen dargestellt worden. Der AWD wies das zurück: "Wir machen deutlich, dass - wie in früheren Entscheidungen zu unseren Gunsten festgestellt - die Risikohinweise eindeutig und ausreichend waren." Für einige Anwälte seien Klagen gegen AWD mittlerweile offenbar ein "Geschäftsmodell".

Vor dem Auslaufen einer Verjährungsfrist hatten nach NDR-Angaben zum Jahresende viele Ex-Anleger Klagen gegen AWD gestartet. Im Herbst hatte sich der vom Unternehmer Carsten Maschmeyer gegründete Konzern auch gegen den Vorwurf überhöhter Provisionen für seine Berater verteidigen müssen. Er sprach von marktüblichen Größenordnungen und ging mit einstweiligen Verfügungen gegen die Darstellungen vor.

Mitte 2011 hatten sich der NDR und Maschmeyer im Streit um mehrere TV-Beiträge außergerichtlich geeinigt. Der Firmengründer zog sich inzwischen aus dem Verwaltungsrat der AWD-Mutter Swiss Life zurück. Der Schweizer Lebensversicherer hatte AWD 2007/08 übernommen.

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