Australier versprechen Münchner Jobwunder

MÜNCHEN - Ein Arbeitsmarkt- Märchen. Es handelt von Heinz Lange (Name geändert), Speditionskaufmann, der in München studiert, dann Schulden aufgehäuft hat, am Ende sogar in Haft musste. Jobchancen? Mit diesem Lebenslauf gleich null. Doch seit kurzem hat Lange einen Traum-Arbeitsplatz als Logistikleiter.

Langes Geschichte ist eine der ersten Erfolgs-Storys, die Ingeus in München vorweisen kann. Der australische Jobvermittler mit Niederlassungen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland betreut seit Mitte 2006 für die Nürnberger Arge Langzeitarbeitslose. Seit kurzem ist Ingeus auch in der Landeshauptstadt für 2000 Jobsuchende zuständig, die schon lange keine Stelle mehr gehabt haben.

Großformatige Fotos lachender Menschen an den Wänden, stereotype Beschwörungsformeln menschlicher Werte wie „Integrität“, „Aufrichtigkeit“ oder „Verantwortung“: In den Ingeus-Geschäftsräume wird die angestrengte Herzlichkeit professioneller Motivationstrainer zelebriert. „Deputy Operations Manager“ Stefan Fietz spricht vom „Empowerment“ seiner Klienten. „Wir wollen ihnen nochmal Schwung geben“, übersetzt er. Es komme darauf an, zu erkennen, was das „Field of Fascination“ eines Menschen sei, sagt Ingeus-Chef Wolfgang Teichmann. Auf deutsch: Teichmanns Leute versuchen „diesen Wunsch herauszufinden, den ein Mensch in sich trägt“.

Leere Phrasen?

Leere Phrasen? Immerhin kann Ingeus in Nürnberg dank der intensiven Betreuung der Jobsuchenden hervorragende Ergebnisse vorweisen. Im ersten Jahr fanden 470 von 1000 Langzeit-Arbeitslosen mit Ingeus eine Stelle, im zweiten Jahr will die Ingeus-Mannschaft die 50-Prozent-Marke reißen.

Über die Vergütung für Ingeus wollen weder das Unternehmen noch die Arge genaue Angaben machen. Nur so viel: Das Geld wird erfolgsabhängig bezahlt. Das volle Honorar für die Betreuung eines Arbeitslosen gibt’s erst, wenn er einen Job gefunden und auch sechs Monate behalten hat. Deswegen kümmern sich die Ingeus-Leute weiterhin um ihre Schützlinge, wenn die einen Arbeitsplatz angetreten haben.

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